Magnin: „Jetzt bin ich stolzer Stuttgarter“

Für Bremer Fans noch etwas ungewohnt: Ludovic Magnin im Stuttgarter Trikot.
Profis
Freitag, 26.08.2005 / 11:17 Uhr

Ludovic Magnin war in den vergangenen Jahren eine der Stimmungskanonen im Bremer Team. Im Sommer wechselte der lebenslustige Schweizer zum VfB Stuttgart. Vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sprach werder.de mit ihm über Basel, Kabinenkrach und private Wetten.

 

Hallo Ludo, am Mittwoch trafen in der Champions-League-Qualifikation deine Landsmänner aus Basel auf deine ehemaligen Teamkollegen. Für wen hast du die Daumen gedrückt?

Das ist eine gute Frage, die mir in den vergangenen zwei Wochen oft gestellt wurde. Ich habe dann immer geantwortet, mein Kopf war bei meinen Kumpels Ivan, Tim & Co. von Werder, mein Herz aber war bei den Baslern. Ich bin nun mal Schweizer.

 

Wie bewertest du den Ausgang dieses Vergleichs zwischen schweizerischem und deutschem Spitzenteam?

Mich hat es sehr gefreut, dass sich der FC Basel so teuer verkauft hat und dass jeder sehen konnte, dass in der Schweiz guter Fußball geboten wird. Eine Überraschung war im Bereich des Möglichen. Ich denke, dass die Bremer ein bisschen Glück hatten, letztlich aber durch die größere Cleverness und Routine verdient weitergekommen sind.

 

Was zeichnet die Werderaner aus deiner Sicht aus?

Es ist eine Qualität der Bremer, in sehr wichtigen Spielen Präsenz zu zeigen. Gegen die Offensiv-Power der Werderaner bekommst du immer Probleme, wenn du als Team nicht selbst zum Abschluss kommst. Genau so war es auch am Mittwoch. Als Basel die ersten großen Möglichkeiten nicht verwertet hatte, war mir klar, dass Werder zuschlagen wird. Fakt ist, dass die Bremer ein Riesen-Potenzial haben. Ihnen fehlt noch etwas die Abstimmung in der Defensive, aber das werden sie noch verbessern. Ich muss mir keine Sorgen um Werder machen.

 

Ein wichtiges Spiel wird auch am Samstag im Weser-Stadion zwischen dem VfB Stuttgart und Werder angepfiffen. Kannst du die beiden Klubs vergleichen?

Das kann man von mir noch nicht verlangen. Ich kann nicht vier Jahre bei Werder, in denen ich viele Freunde gewonnen habe, in denen wir jedes Jahr erfolgreicher abgeschnitten haben, Titel gewonnen und Champions League gespielt haben, gegenüberstellen mit den wenigen Monaten in Stuttgart, wo ich das Umfeld und die Leute erst noch näher kennen lernen muss.

 

Wie läuft es sportlich bei euch Stuttgartern, die vor dem Saisonstart mit der Verpflichtung von Trainer Giovanni Trappatoni für Schlagzeilen sorgten?

Für mich hat sich durch den Trainerwechsel nicht viel verändert. Ich muss einfach Gas geben, um ein Bestandteil des Teams zu werden. Dass ich jetzt unter Herrn Trapattoni arbeiten kann, ist für mich eher eine noch größere Herausforderung. Er hat soviel erreicht, ist so erfahren. Er kann uns viel geben.

 

Dennoch hattet ihr einen Saisonstart, der euch noch nicht so viele Punkte brachte?

Der Trainer hat in kurzer Zeit sehr viel probiert. Wir haben viele neue Spieler und müssen uns noch finden. Das wird aber immer besser. Vor allem in brenzligen Situationen hat die Mannschaft aber schon bewiesen, dass sie Charakter hat. Deswegen bin ich zuversichtlich für unseren Auftritt im Weser-Stadion.

 

Es scheint viel Unruhe im Team zu geben. Man hört von lautstarken Diskussionen in der Kabine zwischen Trainer und Spielern, kannst du da zur Aufklärung beitragen?

Die Medien suchen immer nach allen Kleinigkeiten. Das ist alles Theater von außen. Ich habe zum Beispiel von dem vermeintlichen Streit zwischen Timo Hildebrand und dem Trainer nur in der Zeitung gelesen. In der Kabine war das kein Thema. Es gibt keine Probleme im Team. Wir sind eine gute Einheit mit einer guten Stimmung.

 

Welche Ziele hast du dir mit Stuttgart in diesem Jahr gesteckt?

Ich habe letztes Jahr mit Werder Champions League gespielt und das soll keine Einmaligkeit bleiben. Wir haben das Potenzial, international zu spielen.

 

Hättest du gedacht, dass deine Rückkehr ins Weser-Stadion schon so früh erfolgt? Wir haben erst den 3. Spieltag?

Ach, das ist doch schön, ich werde schon nicht in die falsche Kabine gehen. Es war eine schöne Zeit, ich war stolzer Werderaner und jetzt bin ich stolzer Stuttgarter. Aber natürlich habe ich schon telefonisch intensiven Kontakt mit Ivan und Tim aufgenommen. Fest steht: Egal wie es ausgeht, wir werden die Trikots tauschen.

 

Es läuft doch auch sicher eine kleine Wette zwischen euch?

Das stimmt, aber die bleibt unter uns.

 

Dein Tipp für Samstag?

Meine Bremer Kumpels machen zwei Tore, aber wir gewinnen 3:2.

 

Interview: Michael Rudolph

 

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