Eine Augenweide war auch der zweite Treffer. Der Ball rollte gerade ins Netz als die Mainzer Abwehr richtig realisierte, wie die Bremer das jetzt wieder angestellt hatten. „Das zweite Tor war eine hervorragende Kombination. Es freut mich auch für Christian Schulz, dass er mit seinem langen Ball daran beteiligt war. Das wird ihm weitere Sicherheit geben“, sagte Klaus Allofs anschließend. Der Werder-Geschäftsführer hatte jedoch auch nicht übersehen, dass vor allem Borowski und Klose Pluspunkte für diesen Treffer verdient hatten. Tim Borowski, der den Ball völlig überraschend volley steil in die Gasse gelegt hatte, flachste anschließend: „Das habe ich wahrscheinlich meiner steifen Hüfte zu verdanken, dass der Ball so gut kam.“ Dabei spielte der Nationalspieler auf seine Verletzung an, wegen der er später auch ausgewechselt wurde. Erste Diagnose: Beckenkammprellung. Die Ärzte der Nationalmannschaft werden die Sache am Montag genauer untersuchen.
Der „Endverbraucher“ dieser schnellen Kombination hieß schließlich Miroslav Klose. Der Stürmer schob den Ball aus vollem Lauf überlegt an Torhüter Wache vorbei und bestätigte erneut sein riesiges Selbstvertrauen. Nach der Partie sagte er: „Ich habe mir in diesem Jahr viel vorgenommen. Ich will präsenter auf dem Platz sein und mehr Tore schießen als im vergangenen Jahr. 20 Treffer sind zwar nicht meine angestrebte Marke, aber wenn es so viele werden, dann bin ich froh. Ich hoffe, dass ich mal eine ganze Spielzeit lang, verletzungsfrei bleibe, dann werde ich meine Ziele erreichen.“ In einem weiteren Interview nach Spielende fügte er an: „Ich will bei Werder und in der Nationalmannschaft auf mich aufmerksam machen.“ Bei den Grün-Weißen ist er damit schon nach zwei Spieltagen auf dem besten Weg. Beim DFB kann er am Mittwoch gegen Holland weitere sportliche Glanzpunkte setzen. Klose dazu: „Ich bin sehr froh wieder dabei zu sein. Das wird eine ganz heiße Kiste.“ Und ganz sicher mit einem ganz heißen Miro Klose.
von Michael Rudolph und Tino Polster