Nicht nur in dieser Offensiv-Philosophie sieht Christian Groß, der genau wie Thomas Schaaf seit 1999 im Amt ist, eine Parallele zu Werders Cheftrainer. Auf Nachfrage zählt der Meistercoach des FC Basel weitere Punkte auf: „In seiner Arbeitsweise ist er sachlich und analytisch. Genau wie ich musste er in den vergangenen Jahren immer wieder auf wertvolle Spieler verzichten. Dazu kommt er mit Profis zurecht, die nicht immer einfach zu führen sind. Vielleicht gehen wir mal nach dem zweiten Spiel einen trinken.“ Einen Unterschied zu Schaaf zählt der Schweizer dann aber doch auf: „Mir ist aufgefallen, dass er immer wieder bis zur letzten Minute auf Spieler vertraut hat, die sehr frühzeitig ihren Vereinswechsel bekannt gegeben haben. Er ist damit oft sehr gut gefahren. Aber das würde ich anders machen. Ich hätte mich frühzeitig von solchen Spielen getrennt.“
In der Aufzählung der Gemeinsamkeiten mit dem Bremer Coach schwingt schon etwas die Anerkennung für die Arbeit der Norddeutschen mit. „In Bremen wird mit viel Akribie und Klasse gearbeitet. Mit Klaus Allofs haben sie einen sehr guten Mann. Werder kommt in der deutschen Liga gemeinsam mit Schalke gleich hinter den Bayern. Die Bremer würde ich nach dem Double-Gewinn sogar noch vor den Schalkern einordnen.“ Bei der Einschätzung des grün-weißen Teams, bekommt vor allem die Offensiv-Abteilung gute Noten von Christian Gross. „Mit Klose, Klasnic, Micoud haben sie ein sehr starkes Trio. Und dann auch noch Valdez in der Hinterhand. Aber ich respektiere jeden Bremer. Alle spielen einen guten Ball und wollen demnächst die Champions-League-Hymne hören.“
von Michael Rudolph