Der „alte Fuchs“ bringt Werder zum Rasen

Profis
Donnerstag, 28.07.2005 / 00:34 Uhr

In der 71. Minute bestürmten die Werder-Profis Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer Gerade hatte Schalke-Stürmer Ebbe Sand zum 2:0 eingeköpft. Doch bei den Werder-Profis war die Aufregung über diesen Treffer, dem ein Foul des Schalkers an Torhüter Tim Wiese vorausgegangen war, größer als die Enttäuschung über den Rückschlag. Cheftrainer Thomas Schaaf konnte das Aufbegehren seiner Spieler verstehen. „Diese Situation braucht man nicht zu diskutieren. Der Ball wird für Tim durchgelassen, und er wird ganz deutlich im Fünf-Meter-Raum behindert“, so der Bremer Coach.

 

Fassungslos war auch der Beteiligte. Tim Wiese fehlte für die Entscheidung des Schiedsrichters, die Situation nicht abzupfeifen, jegliches Verständnis. „Das hat doch jeder im Stadion gesehen. Ich habe geahnt, dass der Ball sehr hoch abspringt und wollte ihn aus der Luft fischen, doch als ich in der Luft bin kommt der Sand in mich reingerannt. Ich empfinde es als Frechheit, dieses Tor anzuerkennen.“ Sogar Schalke-Trainer Ralf Rangnick musste nach dem Abpfiff zugeben: „Diese Aktion kann man abpfeifen, weil sie im Fünf-Meter-Raum passierte.“

 

Seine ganz eigene Sicht der Dinge hatte Ebbe Sand parat: „Das war wieder der alte Fuchs. Ich habe auf diesen Ball spekuliert. Der Torhüter hat den Ball unterschätzt. Als er in der Luft war, war es für ihn schon zu spät. Dann ist er gegen meine Schulter gelaufen. Das war kein Foul. Ich hätte es auch nicht abgepfiffen.“

 

Einen Nachteil im Kampf um den Stammplatz zwischen den Pfosten sieht Tim Wiese nicht durch diese Szene, die zum 2:0 führte. „Der Trainer hat diese Situation genau so gesehen wie ich auch. Warum sollte mir das negativ angerechnet werden? Außerdem war ich ansonsten ganz zufrieden. Ich konnte mich zweimal richtig auszeichnen.“

 

Für den Ausgang des Halbfinales allerdings war die Szene entscheidend, laut Wieses Einschätzung: „Das die Partie durch dieses Tor entschieden wurde, ist sehr schade. Wenn es nicht fällt geht sie Unentschieden aus, und wer weiß, was dann im Elfmeterschießen passiert“, so der ehemalige Lauterer, der den Spielverlauf so beschreibt: „In der ersten Halbzeit waren wir ein bisschen lasch. Aber im zweiten Durchgang haben wir die Kugel besser laufen lassen.“

 

Kritischer ging Werder-Coach Thomas Schaaf mit der Leistung seines Teams um. Er erkannte die Überlegenheit der Gastgeber an: „Wir hatten heute nichts entgegenzusetzen. Wir waren träge, schwerfällig und haben oft nur zugeschaut. Die Zweikämpfe sind das A und O im Spiel, wenn man sich da nicht durchsetzt, dann kann man kein Kombinationsspiel aufziehen. Daran müssen wir nun arbeiten.“

 

von Michael Rudolph

 

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