Vor allem das Zweikampfverhalten bemängelte der Bremer Coach. „Wir standen zu oft nur neben dem Gegner, haben meist nur den Raum gedeckt. Dabei haben wir gewusst, dass Cottbus technisch versierte Leute hat, die das ausnutzen können.“
Mannschaftskapiän Frank Baumann konnte die Kritik des Trainers nachvollziehen. „Sicher fehlte uns heute die Spritzigkeit, aber das muss man dann durch den Willen ausgleichen. Das haben wir nicht geschafft.“ Jurica Vranjes dazu: „Wir kamen immer einen Schritt zu spät. Uns hat die letzte Konzentration gefehlt.“
Geschäftsführer Klaus Allofs bewertete die Partie so: „Wir haben gesehen, dass wir auch gegen einen Zweitligisten alles abrufen müssen, um zum Erfolg zu kommen. Aber wir haben unsere Gelegenheiten im ersten Durchgang leichtfertig vergeben. Wenn man dann kräftemäßig noch nicht voll da ist, so wie wir, dann kommt auch der Gegner zu Chancen.
Für Allofs war die Niederlage das Alarmsignal zum richtigen Zeitpunkt. „Wir haben bisher nur Kraft und Ausdauer trainiert und hatten in den Testspielen leichte Gegner. Jetzt wird das Programm langsam ernst. Ich sehe es als Warnschuss für alle unsere Spieler, die glauben, man kann es in so einem Spiel etwas langsamer angehen lassen.“
Überhaupt nicht langsam konnte es der Werder-Tross nach dem Abpfiff angehen lassen. Der Terminplan drängte. Spätestens um 22 Uhr musste die Werder-Maschine vom Flugplatz Dewitz in Richtung Friedrichshafen am Bodensee abgehoben sein, weil späterer Flugverkehr untersagt ist. Auf dem Weg dahin mussten die Grün-Weißen noch eine halbstündige Busfahrt absolvieren. Die Ankunft im Trainingslager in Schruns/Österreich ist für etwa 1 Uhr geplant.
von Michael Rudolph und Tino Polster