In seiner Analyse zum Spiel hob der Coach vor allem die harmonische Mittelfeldbesetzung heraus, in der er im ersten Durchgang auch die beiden Neuzugänge Leon Andreasen und Jurica Vranjes aufstellte. „Beide habe ich stark gesehen. Bei Leon Andreasen hatte man wirklich das Gefühl, dass er sich dort sehr wohlfühlt, obwohl ich ihn zunächst diese Aufgabe gegeben habe, damit er sich schnell in unser Spiel einfindet und unsere Wege kennenlernt. Man konnte sehen, dass er sowohl zweikampfstark ist, aber auch mit der Kugel umgehen kann. Seine Spiel wirkt sehr elegant.“ Aber auch Jurica Vranjes bekam ein Sonderlob: „Er hat erst etwas Anlaufzeit gebraucht, dann wurde er aber immer aktiver, hat schnell zwischen Defensive und Offensive umgeschaltet, klug die Bälle verteilt. So hatte ich mir das vorgestellt.“ Kein Wunder, dass Schaaf seine Freude auf das neue Mittelfeld kaum verbergen konnte. „Wenn man das heutige Mittelfeld sieht und bedenkt, dass dann noch Spieler wie Frings, Borowski und Jensen dazustoßen, muss man feststellen, dass wir gegenüber der Meistersaison keinen Qualitätsverlust zu verzeichnen haben.“
Anerkennende Worte hatte Schaaf aber auch für Jelle van Damme parat, der in der zweiten Hälfte zum Einsatz kam: „Auch wenn noch nicht jeder Ball ankam, hat er doch gezeigt, dass er mit seinem linken Fuß ordentlich Druck erzeugen kann. Es waren einige gute Aktionen dabei.“
Über die Offensivabteilung, die mit 14 von 16 Toren richtig hinlangte, konnte sioch der Trainer fast jeden Kommentar schenken. Dennoch stellte er fest: „Stürmer werden auch in diesen Spielen an ihren Toren gemessen. Es ist wichtig für ihr Selbstvertrauen, dass sie sich ihre Erfolgserlebnisse geholt haben.“
Dass der große Konkurrenzkampf, der zweifellos im Team begonnen hat, schaden könnte, weist Schaaf übrigens energisch zurück. „Wir haben in dieser Saison wieder viel vor. Wir brauchen 23 starke Spieler.“
Die Reaktionen der Spieler fielen etwas bescheidener aus. Sie wollten das deutliche Ergebnis nicht zu hoch bewerten, wussten aber auch, dass es ein guter Einstand war. Jurica Vranjes zeigte sich zufrieden mit seinem Debüt im Werder-Trikot: „Wir haben schon gut harmoniert. Ich bin zufrieden mit meinem ersten Spiel.“ Der Torschütze der ersten drei Saisontreffer, Ivan Klasnic, stimmte zu: Das ging doch gut los. Wir haben sehr gut gespielt. Neun Tore musst du erstmal in einer Halbzeit schießen. Aus dem Mittelfeld kamen gute Ideen.“ Nelson Valdez fügte an: „Meine fünf Tore sind das Ergebnis unseres guten Zusammenspiels vor dem Tor. So kann es weitergehen.“
Geschäftsführer Klaus Allofs hob den Rahmen der Veranstaltung hervor: „Der Ball lief gut. Die Jungs haben sich richtig auf die Kugel gefreut. Wenn man dann noch vor so einer Kulisse spielen darf, ist das doch toll.“ Beeindruckt davon zeigte sich auch Leon Andreasen: „Das ist kein Vergleich mit Dänemark. Das hier war ein Testspiel und hier sind so viele Leute. In Aarhus war bei den Ligaspielen nicht so viel los.“
von Michael Rudolph