"Ludo" konnte die Situation auch deshalb so losgelöst zelebrieren, weil er im Gegensatz zu den ebenfalls verabschiedeten Kollegen Fabian Ernst, Paul Stalteri und Alexander Walke genau wusste, dass er sein allerletztes Spiel für die Bremer bereits beendet hatte. Seine fünfte gelbe Karte wird ihn in der kommenden Woche ausschließen. "Leider ist es damit vorbei. Das ist sehr schade", so Magnin.
Für "Ludos" Kollegen war der Abschied vom eigenen Publikum jedoch auch sehr emotional. Paul Stalteri formulierte sogar eine ganz persönliche Liebeserklärung an Werder: "Diese emotionale Reaktion auf meinen Abschied, mit den Plakaten und dieser Geräuschkulisse, hatte ich so nicht erwartet. Ganz ehrlich: Alle diese Leute hier im Stadion werden in meinem Herzen einen Platz finden. Sie haben heute gewürdigt, dass ich in den letzten Jahren eine wichtige Rolle gespielt habe. Ich werde die Fans und dieses Stadion wirklich vermissen." Dann holte der Kanadier noch einmal tief Luft und sagte: "Mein Herz wird immer in Deutschland, in Bremen und bei dieser Mannschaft bleiben."
Auch Fabian Ernst erhielt wie alle Werder-Profis des Quartetts, die den Klub verlassen, schon vor dem Anpfiff einen riesigen Blumenstrauß und eine Erinnerungsgrafik. "In dem Moment, in dem du verabschiedet wirst, kommen natürlich noch einmal viele Erinnerungen. Da laufen die Bilder der letzten Jahre noch einmal ab. Das ist schon etwas Besonderes", meinte der 25-Jährige nach 151 Bundesligaspielen für Werder. Dass im anerkennenden Beifall des Publikums auch ein paar Pfiffe zu hören waren, nahm der Nationalspieler, der zu Schalke 04 wechseln wird, locker. "Das hatte ich fast erwartet. Aber ich bin sicher, dass viele auch meine Leistungen in den letzten Jahren anerkannt haben." Geschäftsführer Klaus Allofs sagte dazu: "Die Pfiffe waren nicht in Ordnung, aber das Wort Schalke scheint bei einigen in Bremen einen gewissen Pfeif-Reiz auszulösen. Das war sicher nichts Persönliches gegen 'Fabe'. Schon während der Partie haben ihn alle genauso unterstützt wie seine Kollegen."
von Michael Rudolph und Kevin Kohues
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