Neues Teamgefühl und die Versöhnung mit "Joe"

Profis
Samstag, 30.04.2005 / 21:11 Uhr

Sie kämpften, sie rackerten, sie bissen sich durch das Bielefelder Abwehr-Bollwerk. Von der ersten Minute an war klar, dass sich im Weser-Stadion ein anderes Team den Zuschauern vorstellte als vor sechs Tagen in Leverkusen. Die intensiven Kabinengespräche in der vergangene Woche hatten gefruchtet. Das bestätigte Tim Borowski: "Die klaren Worte von Thomas und Klaus haben etwas bewirkt. Das konnte man nicht erst heute sehen, sondern auch schon in der Trainingsarbeit der letzten Tage. Es hat sich einiges verändert. Wir haben uns wieder auf die wichtigen Dinge konzentriert, auf unsere Mannschaft. Jeder hat jetzt gesehen, dass sehr viel möglich ist, wenn wir geschlossen auftreten."

 

Den neuen Teamgeist auf dem Platz machte auch Ludovic Magnin, der zu den besten Werderaner zählte, für den Erfolg verantwortlich: "Wir haben eingesehen, dass einzelne Spieler auf dem Platz nichts bewirken können. Wir wurden zurecht hart kritisiert. Dieser Kritik haben wir uns als Mannschaft gestellt. Diese Erkenntnis rückt heute in den Vordergrund. Die Bewertung meiner eigenen Leistung rückt dabei in die zweite Reihe."

 

Geschäftsführer Klaus Allofs wollte die Anerkennung der Spieler für die klaren Worte der letzten Tage jedoch nicht annehmen: "Wer glaubt, dass wir nur auf den Tisch hauen müssen und dann nächstes Jahr wieder Meister werden, der macht es sich zu einfach. Der Trainer und ich haben in dieser Woche nur ein paar Denkanstöße gegeben." Einer der Denkanstöße lautete wohl so: "Uns musste klar sein, dass es nicht von allein wieder in die Erfolgsspur geht. In Leverkusen waren wir durch die Erlebnisse der vergangenen Wochen enttäuscht und haben das auch noch allen gezeigt. Heute haben wir aber etwas dagegen unternommen", so Allofs, der "zunächst etwas Nervosität in unserem Spiel" sah. "Mit den Toren kam dann aber wieder Sicherheit zurück ins Spiel, dann haben wir stellenweise wieder richtig kombiniert."

 

Einen großen Anteil am Erfolg hatte für Klaus Allofs das Bremer Publikum: "Das muss man heute hervorheben. Wie die Zuschauer uns angefeuert haben, war sehr beeindruckend. Sie hätten sich nach den Vorwochen auch 'normal' verhalten können, aber sie haben uns von Beginn an unterstützt." Der ehemalige Nationalstürmer schwärmte weiter: "Vor allem wie sie Johan Micoud unterstützt haben, war bemerkenswert. In meinen Augen war es die Versöhnung mit 'Joe'. Er konnte gar nicht anders, als es immer wieder zu probieren."

 

Neben dem "12. Mann" und dem Franzosen zählte aber auch Ludovic Magnin zu den Leistungsträgern der Grün-Weißen. Er krönte seine gefährlichen Vorstöße mit dem wichtigen 1:0 vor der Pause. "So läuft mein Spiel. Ich gehe immer ein hohes Risiko ein, nehme die Eins-gegen-Eins-Situationen an. Das ist meine Stärke. Heute hat das sehr gut funktioniert", sagte der Schweizer nach dem Schlusspfiff. Zu seinem Torerfolg, als er einen Schuss von Tim Borowski abblockte und im Fallen selbst verwandelte, sagte er mit seinem typischen, breiten Grinsen: "Tim hatte im Spiel vorher ja schon den Pfosten getroffen, da dachte ich, der trifft heute nichts mehr. Deswegen habe ich es dann bei seinem Versuch nach der Ecke lieber selbst probiert."

 

Alles in allem war es für jeden Beobachter ein verdienter Sieg. Auch Arminia-Trainer Uwe Rapolder musste zugeben: "Das war eine klare Sache. Wir hatten nach vorn nicht genug Durchschlagskraft und konnten am Ende froh sein, nicht höher verloren zu haben."

 

von Michael Rudolph

 

 

 

Lesen Sie auch den detaillierten Spielbericht. Klicken Sie hier!

 

 

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.