Den neuen Teamgeist auf dem Platz machte auch Ludovic Magnin, der zu den besten Werderaner zählte, für den Erfolg verantwortlich: "Wir haben eingesehen, dass einzelne Spieler auf dem Platz nichts bewirken können. Wir wurden zurecht hart kritisiert. Dieser Kritik haben wir uns als Mannschaft gestellt. Diese Erkenntnis rückt heute in den Vordergrund. Die Bewertung meiner eigenen Leistung rückt dabei in die zweite Reihe."
Geschäftsführer Klaus Allofs wollte die Anerkennung der Spieler für die klaren Worte der letzten Tage jedoch nicht annehmen: "Wer glaubt, dass wir nur auf den Tisch hauen müssen und dann nächstes Jahr wieder Meister werden, der macht es sich zu einfach. Der Trainer und ich haben in dieser Woche nur ein paar Denkanstöße gegeben." Einer der Denkanstöße lautete wohl so: "Uns musste klar sein, dass es nicht von allein wieder in die Erfolgsspur geht. In Leverkusen waren wir durch die Erlebnisse der vergangenen Wochen enttäuscht und haben das auch noch allen gezeigt. Heute haben wir aber etwas dagegen unternommen", so Allofs, der "zunächst etwas Nervosität in unserem Spiel" sah. "Mit den Toren kam dann aber wieder Sicherheit zurück ins Spiel, dann haben wir stellenweise wieder richtig kombiniert."
Einen großen Anteil am Erfolg hatte für Klaus Allofs das Bremer Publikum: "Das muss man heute hervorheben. Wie die Zuschauer uns angefeuert haben, war sehr beeindruckend. Sie hätten sich nach den Vorwochen auch 'normal' verhalten können, aber sie haben uns von Beginn an unterstützt." Der ehemalige Nationalstürmer schwärmte weiter: "Vor allem wie sie Johan Micoud unterstützt haben, war bemerkenswert. In meinen Augen war es die Versöhnung mit 'Joe'. Er konnte gar nicht anders, als es immer wieder zu probieren."
Neben dem "12. Mann" und dem Franzosen zählte aber auch Ludovic Magnin zu den Leistungsträgern der Grün-Weißen. Er krönte seine gefährlichen Vorstöße mit dem wichtigen 1:0 vor der Pause. "So läuft mein Spiel. Ich gehe immer ein hohes Risiko ein, nehme die Eins-gegen-Eins-Situationen an. Das ist meine Stärke. Heute hat das sehr gut funktioniert", sagte der Schweizer nach dem Schlusspfiff. Zu seinem Torerfolg, als er einen Schuss von Tim Borowski abblockte und im Fallen selbst verwandelte, sagte er mit seinem typischen, breiten Grinsen: "Tim hatte im Spiel vorher ja schon den Pfosten getroffen, da dachte ich, der trifft heute nichts mehr. Deswegen habe ich es dann bei seinem Versuch nach der Ecke lieber selbst probiert."
Alles in allem war es für jeden Beobachter ein verdienter Sieg. Auch Arminia-Trainer Uwe Rapolder musste zugeben: "Das war eine klare Sache. Wir hatten nach vorn nicht genug Durchschlagskraft und konnten am Ende froh sein, nicht höher verloren zu haben."
von Michael Rudolph
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