Nach dem Abpfiff richteten sich die Blicke der Werderaner eher auf die Verfolger und damit auf den Kampf um die UEFA-Cup-Plätze. Geschäftsführer Klaus Allofs sagte: "Jetzt wird es schwer, unsere Ziele zu erreichen. Wenn man sieht wie die anderen gespielt haben, dann müssen wir feststellen, dass auch die UEFA-Cup-Plätze noch nicht ausgespielt sind. Alle Mannschaften hinter uns sind nachgerückt. Das ist das Bedauerliche an diesem Spieltag." Der ehemalige Nationalstürmer, der zwar auch einräumt, dass "hinter den Bayern eigentlich noch alles drin ist", nennt auch die Gründe dafür, warum er dennoch vorerst nach unten schaut: "Ich habe schon vor Wochen gesagt, dass der Schlüssel für einen erfolgreichen Endspurt in den Heimspielen liegt. Das bekommen wir aber momentan nicht hin."
Mit der Aussage trifft er bei Torhüter Andreas Reinke den Nerv. Der 36-jährige Routinier möchte am liebsten "Tabellen-Verbot" erteilen: "Wir dürfen nicht so viel rumerzählen. Da gewinnen wir mal in Hamburg und alle schauen in der Tabelle nur nach oben. Wir müssen erst unsere Arbeit machen, bevor wir uns mit den Zahlen beschäftigen." Genauso sieht es auch Cheftrainer Thomas Schaaf: "Unser Team braucht sich gar nicht nach rechts oder links zu orientieren. Bevor wir auf die Tabelle schauen, müssen wir erstmal konstante Leistungen abrufen."
Hertha-Kollege Falko Götz kann nach den letzten Ergebnissen diese Konstanz in seinem Team erkennen, er kommentiert die Situation so: "Die Resultate in den anderen Stadien bedeuten, dass sich in der Tabelle vor uns alles zusammenschiebt. Zudem bekommen wir weiterhin von hinten viel Druck. Das halte ich aber für sehr positiv, um gute Leistungen zu bringen."
Das Thema UEFA-Cup spielt für die Bremer auch vor dem Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04 am kommenden Dienstag eine Rolle. Bei einem Sieg über die "Knappen" und einem Finaleinzug des FC Bayern wäre ein UEFA-Cup-Platz so gut wie sicher. Linksverteidiger Christian Schulz meint dazu: "Im Hinblick auf Dienstag bietet sich die große Chance, die Saison mit einem Höhepunkt abzuschließen. Wir wollen unbedingt wieder ins Pokalfinale. Aber wenn wir dort ausscheiden, kann man sagen, dass es nicht die Saison von Werder Bremen war." Einen besonderen Stellenwert hat der Pokal-Wettbewerb deswegen jedoch nicht, erklärt Klaus Allofs: "Wir müssen in unserer Einstellung zu diesem Wettbewerb nichts ändern, weil er bei uns schon immer ganz oben angesiedelt ist."
von Michael Rudolph und Kevin Kohues
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