Selbstkritik nach Hertha-Spiel: "Alles wirkte halbherzig"

Profis
Samstag, 16.04.2005 / 21:21 Uhr

Cheftrainer Thomas Schaaf und seine Spieler erwiesen sich nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Herta BSC Berlin als anständige Verlierer. "Wenn man vorn die Bude nicht macht, dann muss man auch mal hinten zu Null spielen", so Schaaf. "Doch in der entscheidenden Situation ist uns das heute nicht gelungen. Danach mussten wir wieder einem Rückstand hinterher laufen."

 

Diesen aufzuholen erwies sich als unlösbare Aufgabe für die Werderaner. "Wir hatten heute nicht die Entschlossenheit wie in Hamburg. Obwohl wir nach vorn gespielt haben, ist dabei nichts Zwingendes herausgekommen", monierte Schaaf.

 

Letzteres lag freilich auch daran, dass man es mit einem Gegner zu tun hatte, der kaum Chancen zuließ. "Wir standen in der Defensive sehr kompakt", betonte Hertha-Trainer Falko Götz. Ein ruhiger Nachmittag war jedoch auch ihm nicht vergönnt. "Wir hätten das Spiel viel früher für uns entscheiden müssen", so Götz, "Wir haben uns zwar immer wieder Kontermöglichkeiten erarbeitet, den letzten Ball aber oft nicht gut genug gespielt."

 

Fabian Ernst zollte den Herthanern ein Lob für ihre Defensivleistung, übte aber gleichzeitig auch Selbstkritik. "In der ersten Halbzeit war unsere Leistung noch in Ordnung, da haben wir ganz gut zusammen gespielt. Im zweiten Durchgang war es dann nichts mehr. Alles wirkte halbherzig. Ich kann mich an keine gute Chance erinnern", sagte Ernst, der den verletzten Frank Baumann als Kapitän vertrat.

 

In die gleiche Kerbe schlug Keeper Andreas Reinke. "Wir konnten uns vorn einfach nicht durchsetzen, weil wir keine Zweikämpfe gewonnen haben", ärgerte sich der Torhüter. Eine Erklärung dafür lieferte Stürmer Nelson Valdez: "Wir haben am Boden einfach nicht genug versucht. Die Berliner Verteidiger Simunic und van Burik sind ungefähr einen Meter größer als ich, aber wir haben es immer wieder mit hohen Bällen versucht", bediente sich der kleine Paraguayer der bewussten Übertreibung, und spielte damit auf seine Unterlegenheit in den meisten Kopfballduellen an.

 

Linksverteidiger Christian Schulz sprach davon, dass das Spiel "richtig dumm gelaufen" sei. "Wir waren zu 60 Prozent in Ballbesitz, ohne dass wir uns die ganz großen Möglichkeiten erarbeitet haben", stellte der Nationalspieler fest, und fügte hinzu: "Man konnte heute auch den Eindruck gewinnen, dass der letzte Funken Leidenschaft fehlte." Nelson Valdez möchte sich daher an diese Partie am liebsten gar nicht mehr erinnern: "Wir sind alle sehr enttäuscht, müssen die Niederlage im Hinblick auf die Pokalpartie auf Schalke aber ganz schnell abhaken. Auch wenn es schwer fällt."

 

von Michael Rudolph und Kevin Kohues

 

 

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