Der Unterschied zum Meister-Jahr: Die Zweikämpfe

Profis
Samstag, 02.04.2005 / 20:11 Uhr

Geschäftsführer Klaus Allofs musste nicht lang grübeln, als er nach den Unterschieden der Spielanlage zum Meister-Jahr gefragt wurde: "Das ist in meinen Augen unser Zweikampfverhalten, vor allem nach Standard-Situationen vor dem eigenen Tor", betonte der ehemalige Torjäger und ergänzte: "Wir können uns in diesen Situationen einfach nicht so durchsetzen. Es sind diese kleinen Dinge, einfach den Ball mit aller Macht klären zu wollen. Das sind die Nuancen, die darüber entscheiden, ob du Spiele gewinnst oder verlierst oder ob du am Ende der Saison drei Punkte mehr oder weniger auf dem Konto hast." Allofs hatte bei dieser Aussage vor allem die Szenen, die zu den Gegentoren führten, im Hinterkopf. "Bei der Ecke zum 0:1 muss man doch wissen, dass Meissner einer ist, der immer wieder versucht, sich wegzustehlen. Da müssen wir einfach wacher sein."

 

Cheftrainer Thomas Schaaf sah die Szene genauso: "Beim 0:1 haben wir einfach geschlafen. Wir machen einfach nicht energisch genug die Bewegung zum Ball und kommen zu spät."

 

Doch nicht nur in der Defensive mangelnte es in den entscheidenden Situationen, auch vorn ging der Meister mit seinen Riesenchancen nicht zielstrebig genug um. Torhüter Andreas Reinke brachte es auf den Punkt: "Wir haben unsere Chancen einfach nicht genutzt. Wir müssen mindestens 2:0 in Führung gehen. Aber plötzlich läufst du wieder einem Rückstand hinterher. Das war unsere Strafe." Vor allem Torschütze Ivan Klasnic ließ zwei der größten Möglichkeiten aus und zeigte sich anschließend entsprechend unglücklich: "Ich habe zwar einen Treffer erzielt, aber auch drei oder vier Chancen vergeben. Selbstverständlich ärgere ich mich riesig darüber. Wenn es 3:0 gestanden hätte, wäre die Partie sicher entschieden gewesen." Über die Leistung der Stuttgarter fügte er anerkennend an: "Wir haben kein schlechtes Spiel abgeliefert, haben die Stuttgarter dominiert. Aber wer die Tore macht, hat verdient gewonnen."

 

Ausgerechnet Stuttgarts Trainer Matthias Sammer stimmte Ivan Klasnic in allen Aussagen zu. "Für einen Sieg in Bremen brauchst du immer auch das Quäntchen Glück. Wenn du hier in Rückstand gerätst, wird es ganz schwer. Und gerade über die ersten 15, 20 Minuten muss ich mir Gedanken machen. Die haben wir richtig verschlafen. Die Bremer hatten insgesamt die besseren Chancen und die größeren Spielanteile. So gesehen war es wohl ein glücklicher Sieg."

 

Gerade das wollte Sammers Trainerkollege Thomas Schaaf noch mit allen Mitteln verhindern. In der 53. Minute brachte er mit Mohamed Zidan eine weitere Offensiv-Kraft. "Ich wollte noch einmal für Bewegung und zwingende Aktionen sorgen. Wir hatten zwar gut nach vorn gespielt, aber uns fehlte einfach die Durchschlagskraft. Selbst nach dem Ausgleichstreffer gelang es uns nicht nachzulegen. Mohamed hatte in dieser Woche sehr gut trainiert. Ich hatte gehofft, dass er das im Spiel umsetzen kann", erklärte Schaaf seine Maßnahme. "Wir heute nicht stark genug um den VfB zu schlagen", resümierte der Coach.

 

Am Ende blieb Werder punktlos auf eigenem Platz. Und Klaus Allofs brachte das grün-weiße Manko im Vergleich zur Meistersaison noch einmal auf den Punkt: "Wenn man vorn nicht effektiv genug ist, dann muss man eben hinten alles dicht halten. Aber das gelingt uns einfach nicht. Es kommt alles zusammen."

 

von Michael Rudolph

 

 

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