Werder gewinnt mit drei Richtigen eisige Pokallotterie

Profis
Dienstag, 01.03.2005 / 23:21 Uhr

So richtig freuen wollte sich Werders Cheftrainer Thomas Schaaf trotz des Erreichens des Halbfinales nicht. Auf der anschließenden Pressekonferenz sah man dem Bremer Coach die Verärgerung über die äußerst schlechten Bedingungen bei diesem Pokalspiel an: "Das war heute Zufall pur. Ich hoffe, es hat jeder begriffen, dass die Partie bei diesen Verhältnissen heute nichts mit Fußball zu tun hatte. Wir mussten heute 'Kick & Rush' spielen. Daran kann ich mich nicht erfreuen. Es wäre besser gewesen, man hätte eine solche Situation nicht herbeigeschworen. Doch ein Kompliment an die Mannschaft, wir kamen heute besser mit diesem Glücksfußball zurecht."

 

Auf eine Dicke von fünf Zentimetern wurde in den vergangenen Tagen die Schneedecke im Grünwalder Stadion gewalzt, wodurch sich eine spiegelglatte, unebene Oberfläche entwickelt hatte. "Man hat gesehen, dass der Ball bei diesen Bedingungen nicht zu berechnen war. Er ist mal so und mal so gesprungen. Aber die Bayern haben es ja so gewollt", sagte Keeper Andreas Reinke, für den seine Vorderleute das Beste aus der schwierigen Situation gemacht haben: "Wir haben das Spiel bei diesen schwierigen Verhältnissen gut angenommen, einfach gespielt und uns an das gehalten, was wir uns vorgenommen hatten."

 

Ganz entscheidend für den Verlauf der Partie war für Stürmer Miroslav Klose das frühe Tor: "Das war ganz wichtig für uns und hat uns Sicherheit gegeben. Wer auf diesem Platz 1:0 führt, liegt klar im Vorteil." Torschütze Tim Borowski bedankte sich für die starke Vorarbeit von Mitspieler Nelson Valdez: "Nelson hat mich toll bedient, die Flanke ist genau auf meinem Fuß gelandet."

 

Glück hatte der Nationalspieler bei seinem zweiten Treffer an diesem Abend. "Beim Freistoß habe ich auf den rutschigen Boden spekuliert und den Ball extra als Aufsetzer geschossen. Dass er dann auch noch so reingeht, war auch ein wenig Glück." Bayern-Keeper Michael Rensing schilderte die Situation folgendermaßen: "Der Ball springt vor mir auf. Durch den Boden springt er einen halben Meter höher als normal, geht mir gegen das Kinn und dann rein. Das war natürlich sehr unglücklich."

 

Ob Glück oder nicht, Tim Borowski entwickelt sich immer mehr zum Pokal-Torschützen. Bereits beim Endspiel-Erfolg gegen Alemannia Aachen in der vergangenen Saison traf der 24-Jährige doppelt. "Es ist schon ein wenig verwunderlich, dass es bei mir im Pokal immer besonders gut klappt. Aber eigentlich ist es gar nicht so wichtig, dass ich die Tore geschossen habe. Entscheidend ist, dass wir dieses schwierige Spiel gewonnen haben", blieb der Mittelfeldspieler bescheiden.

 

Ein Lob für die starke Vorstellung der Bremer gab es von Münchener Seite. Gäste-Trainer Hermann Gerland: "Ich hatte schon bei der Auslosung befürchtet, dass wir chancenlos sein werden, und so war es dann auch. Werder ist eine erstklassige Mannschaft. Sie waren bei den Kopfbällen und in den Zweikämpfen immer da. Sie haben mit drei Mann den ballführenden Spieler zugestellt und verdient gewonnen." FC-Spieler Thomas Linke schloss sich dieser Einschätzung an: "Die Klasse von Werder hat sich heute durchgesetzt. Sie waren über die gesamte Spielzeit hochkonzentriert und spielerisch auf diesem Boden besser." Trotz des Ausscheidens zeigte sich Keeper Michael Rensing zufrieden: "Wir wären natürlich gerne eine Runde weiter gekommen. Aber es sollte nicht sein. Dennoch haben wir einen riesigen Pokalwettbewerb gespielt." Im direkten Anschluss an die Partie reiste der DFB-U 21-Torwart mit Mitspieler Paolo Guerrero nach Freiburg, um am Mittwoch die Profis des FC Bayern München beim Pokalspiel gegen den SC zu unterstützen.

 

Ein ganz besonderes Erlebnis wurde die Pokalpartie für Krisztian Lisztes. Der Ungar kam zum ersten Mal nach seinem Kreuzbandriss im April des vergangenen Jahres wieder bei den Profis zum Einsatz. "Es war ein sehr schöner Moment für mich. Ich war endlich wieder richtig dabei. Schade, dass ich meine Ski nicht mit hatte. Ich hoffe, dass ich auch in den nächsten Wochen wieder regelmäßig im Kader stehe", freute sich der 28-Jährige.

 

von Tino Polster und Norman Ibenthal

 

 

 

 

 

 

 

 

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