Baumanns Handspiel sorgte für Rostocker Aufregung

Profis
Sonntag, 30.01.2005 / 22:44 Uhr

Jörg Berger konnte seinen Ärger kaum zurückhalten. Mit wütender Miene stapfte der Cheftrainer vom FC Hansa Rostock nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Der Auslöser für seinen Unmut war ein nichtertönender Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Lutz Wagner nach einem Handspiel von Frank Baumann im Strafraum der Bremer.

Jörg Berger konnte seinen Ärger kaum zurückhalten. Mit wütender Miene stapfte der Cheftrainer vom FC Hansa Rostock nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Der Auslöser für seinen Unmut war ein nichtertönender Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Lutz Wagner nach einem Handspiel von Frank Baumann im Strafraum der Bremer. "Das war ein klares Handspiel. Das konnte ich von der Seitenlinie aus sehen. Wenn der Schiedsrichter das nicht sieht, dann muss man von einer klaren Fehlentscheidung sprechen", sagte der Rostocker Coach.

 

Frank Baumann beschreibt die Situation in der 80. Spielminute folgendermaßen: "Der Ball kommt nach einer Ecke, ich steige hoch und bekomme einen Stoß in den Rücken. Danach bin ich ins Straucheln gekommen und habe die Hand reflexartig nach oben gerissen." Werders Mannschaftskapitän räumt weiter ein: "Es war ein klares Handspiel, daran gib es nichts zu diskutieren. Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn der Schiedsrichter in dieser Situation auf Elfmeter entschieden hätte." Auch Mannschaftskollege Ivan Klasnic gesteht mit Augenzwinkern: "Es war vielleicht ein bisschen Handspiel." Valérien Ismaël schließt sich an:. "Ich habe es zwar nicht richtig gesehen, aber ich denke, es war Hand. Da haben wir ein wenig Glück gehabt."

 

Schiedsrichter Lutz Wagner, der erst am Samstagabend erfuhr, dass er anstelle des Kollegen Jürgen Jansen die Begegnung leiten würde, räumte seinen Fehler nach der Partie ein: "Ich hätte in diesem Moment die Situation gerne so gesehen, wie ich sie später im Fernsehen sehen konnte. Natürlich ärgere ich mich jetzt über meine Entscheidung."

 

Doch selbst wenn der Unparteiische auf Handspiel plädiert hätte, die Rostocker hätten den fälligen Strafstoß auch erst einmal verwandeln müssen. Werders Cheftrainer Thomas Schaaf hätte dabei auf die ganze Erfahrung seines Schlussmanns vertraut: "Wenn es ein Elfmeter gegeben hätten, dann hätte Andi ihn gehalten."

 

Ob nun Elfmeter oder nicht, für den Bremer Coach gleichen sich die umstrittenen Entscheidungen im Laufe einer Saison immer wieder aus. "Wir könnten an dieser Stelle alle Spiele aufzählen, in denen wir Pech mit den Schiedsrichterentscheidungen hatten. Das würde doch aber auch niemanden etwas bringen."

 

Keine Diskussionen ließen die Bremer auch bei einer strittigen Freistoßentscheidung unmittelbar vor dem zweiten Gegentreffer aufkommen. Marcus Allbäck hatte sich im Zweikampf mit Frank Fahrenhorst so in den Bremer Abwehrspieler gedreht, dass beide zu Boden gingen und Lutz Wagner auf einen fragwürdigen Freistoß entschied, der zum Tor führte. "Man kann dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen. Wir haben uns in der Defensive einfach nicht clever genug verhalten. Wir haben zu viele Freistöße rund um unseren Strafraum zugelassen. Dass auch mal der eine oder andere ‘falsche Pfiff‘ erfolgt ist ganz normal," zeigte Geschäftsführer Klaus Allofs Verständnis.

 

Werders Mittelfeldspieler Tim Borowski machte deutlich, dass trotz des aktuellen Skandals, der Umgang zwischen Spielern und Schiedsrichter auf dem Feld in einem normalen Rahmen ablief. "Ohne dass ich näher auf die Entscheidungen vom Unparteiischen eingehen möchte, muss ich ihm einmal ein Lob aussprechen. Sein Verhalten den Spielern gegenüber war sehr menschlich und korrekt. Das ist nicht bei jedem der Fall, da kenne ich ganz andere Schiedsrichter, die niemanden an sich heranlassen."

 

von Norman Ibenthal und Michael Rudolph

 

 

 

 

 

 

 

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