Typisches Heimspiel: Anrennen nach "doofem" Gegentor

Profis
Samstag, 11.12.2004 / 21:41 Uhr

Die Drehbücher für die Heimspiele der Werderaner in der abgelaufenen Hinrunde muss der gleiche Autor produziert haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Dramaturgie der Partien sich oft so ähnelte. So empfindet es zumindest Andreas Reinke, der nach dem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern den Kopf schüttelte. "Es gab zu viele Spiele dieser Sorte in der Hinrunde. Wir spielen gut nach vorn, verwerten die Chancen nicht, bauen dann mit einem Fehler den Gegner auf, rennen zwar bravourös einem Rückstand hinterher, machen aber am Ende ein Tor zu wenig", so der Keeper, der dabei sicherlich die Spiele gegen den Hamburger SV (1:1), gegen Bayer Leverkusen (2:2) und gegen den VfL Wolfsburg (1:2) im Kopf hatte. "Wir haben in der Rückrunde zu viele dieser doofen Gegentore bekommen", erinnert sich auch Mittelfeldspieler Christian Schulz.

 

Die mangelhafte Chancenverwertung vermerkte Geschäftsführer Klaus Allofs: "Wir waren einfach nicht zwingend genug. Obwohl wir ständig nach vorn spielten, hatten wir wenige klare Chancen. Mir fällt da spontan die Möglichkeit von Ivan ein, bei der er frei zum Schuss kam, aber dann ist er wohl ausgerutscht."

 

Zu kritisch wollte Cheftrainer Thomas Schaaf jedoch nicht mit seinem Team umgehen. In der Pressekonferenz bescheinigte er seinem Team trotz allem großes Engagement: "Wir haben es einfach nur verpasst, uns für den großen Aufwand, den wir betrieben haben, zu belohnen. Wir haben 90 Minuten nach vorn gespielt und für ein insgesamt unterhaltsames Spiel gesorgt." Voll und ganz zufrieden war dagegen Trainerkollege Kurt Jara: "Wir haben gegen den deutschen Meister einen Punkt geholt. Das bestätigt unseren Aufwärtstrend der letzten Wochen. Die spielerische Qualität lag dabei sicher eher bei den Bremern, aber das war keine Überraschung. Wir haben zwar mehrere Großchancen zugelassen, aber am Ende auch zuwenig aus unseren Kontern gemacht. Am Ende haben wir uns den Punkt durch unsere kämpferische Einstellung verdient."

 

Dass der Coach der Pfälzer nicht ganz unrecht hatte, bestätigte wiederum Klaus Allofs: "Man muss zugeben, dass wir am Ende sehr hohes Risiko für den Sieg eingegangen sind. Bei zwei, drei Kontern kamen die Lauterer gefährlich vor unser Tor."

 

Bewertet haben die Werderaner das Unentschieden dennoch als Punktverlust. Vor allem als sie die Ergebnisse aus den anderen Stadien erfuhren, ärgerten sie sich über die verpasste Chance. Miroslav Klose: "Schade um die verschenkten Punkte. Wir hätten ganz dicht ranrücken können. Wir hatten ein Heimspiel, müssen uns die Zähler eigentlich holen." Sturmkollege Nelson Valdez sah es auch so: "Unsere Konkurrenten haben auch nur Unentschieden gespielt. Deswegen hätten wir die drei Punkte machen müssen, vor allem nachdem wir uns in den letzten vier Spielen wirklich sehr gut präsentiert haben. Aber es sollte heute einfach nicht sein." Für den Südamerikaner war diese Woche ein weiterer Beweis wie "seltsam" Fußball sein kann: "In Valencia waren wir nicht so gut wie heute, aber dort haben wir gewonnen", kommentierte Valdez.

 

von Michael Rudolph

 

 

 

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