Beide Trainer einig: Solche Tumulte will keiner sehen

Profis
Mittwoch, 08.12.2004 / 01:42 Uhr

Als Fabian Ernst nach dem Spiel in den Mannschaftsbus einstieg atmete er tief durch. „Hier müssen wir zum Glück erstmal nicht mehr her.“ Der Nationalspieler spielte mit dieser Bemerkung auf die tumultartige Schlussphase an, die im Mestalla-Stadion aufkam als der der entscheidende Treffer für die Bremer fiel.

Als Fabian Ernst nach dem Spiel in den Mannschaftsbus einstieg atmete er tief durch. „Hier müssen wir zum Glück erstmal nicht mehr her.“ Der Nationalspieler spielte mit dieser Bemerkung auf die tumultartige Schlussphase an, die im Mestalla-Stadion aufkam als der der entscheidende Treffer für die Bremer fiel. Allein nach diesem Treffer in der 83. Minute verteilte Schiedsrichter Anders Frisk noch sechs Gelbe Karten und einen Platzverweis. Vier Verwarnungen und die Rote Karte gingen dabei an die Gastgeber, die nach den Rangeleien und Entgleisungen froh sein konnten nicht noch mehr Spieler zu verlieren. Stürmer Miroslav Klose schüttelte nach der Partie den Kopf: „Die Spanier können einfach nicht verlieren.“ Fabian Ernst sagte: „So darf sich keine Profi-Mannschaft präsentieren. Das Spiel war doch nach dem 1:0 gelaufen, alle weiteren Aktionen der Spanier waren überflüssig. Angestachelt vom Geschehen auf dem Platz ließen auch die Zuschauer ihrem Frust freien Lauf: „Es flogen Flaschen, Feuerzeuge, Trinkbecher, Zigarettenschachteln und alles mögliche auf den Platz. Aber im Endeffekt ist mir das alles wurst. Hauptsache wir sind weitergekommen“, so Ernst.

 

Versöhnliche Töne schlug auch Torhüter Andreas Reinke an, der durchaus Verständnis für die Reaktionen der Spanier zeigte: „Man darf das nicht überbewerten. So eine Schlussphase kann schon mal in der Hektik passieren. Immerhin geht es um sehr viel und alle sind sehr emotional aufgeladen. Nach der Partie ist es dann doch relativ schnell abgehakt.“

 

Die beruhigenden Töne der Bremer waren wohl auch der Tatsache geschuldet, dass sich die Werder-Profis stellenweise anstecken ließen von der aufgeheizten Atmosphäre und auch selbst manche Erregung selbst provozierten. So sahen es auch beide Trainer. Thomas Schaaf sagte anschließend: „Man hat einige Szenen auf dem Platz gesehen, die dort nicht hingehören. Sicherlich waren an einigen wenigen Aktionen auch Spieler meiner Mannschaft beteiligt, was ich nicht gut heiße. Aber ich denke, dass vor allem der Gegner entscheidenden Anteil an dieser Schlussphase hatte.“ Valencias Coach Claudio Ranieri sah es so: „Beide Teams haben sich nicht gut benommen, so etwas hat im Fussball nichts zu suchen.“

 

Dass es auf beiden Seiten auch ganz anders zugehen konnte, stellten Werders Mittelfeldspieler Johan Micoud und Valencias Marco di Vaio unter Beweis. Als in aufgeheizter Atmosphäre der Schlusspfiff ertönte umarmten sich beide freundschaftlich und tauschten die Trikots. Der Italiener gratulierte, „Joe“ fand tröstende Worte.

 

von Michael Rudolph

 

 

 

 

 

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