Jensen – als Typ, so wie er Tore schießt

Profis
Mittwoch, 10.11.2004 / 00:47 Uhr

Ein bisschen unheimlich wurde es ihm schon, als der Ball zum zweiten Mal während ein und desselben Spiels im Netz zappelte. Daniel Jensen hielt mit seinen beiden Treffern nicht nur Werder im Pokalrennen, sondern erhöhte auch sein persönliches Konto auf drei Pflichtspieltreffer in einer Woche. "Und das, nachdem ich in der vergangenen Saison in Murcia kein einziges Tor gemacht habe", berichtete Jensen nach der Partie. "Ein Platz im Sturm werde ich deswegen aber nicht bekommen", fügte er verschmitzt hinzu.

 

Der dänische Nationalspieler wollte seinen Auftritt ohnehin nicht überbewertet wissen. "Wichtig ist doch, dass wir eine Runde weitergekommen sind. Das ist viel wichtiger, als dass jemand zwei Tore schießt. Allein das zählt für die Mannschaft." Unzählbar in die Höhe geschossen sein, dürfte jedoch die Zahl der Jensen-Fans, nach dessen Vorstellungen gegen Anderlecht und Trier. In den Partien hatte der Däne mit der Schuhgröße 41 nicht nur durch seine Tore geglänzt, sondern auch seine Fähigkeiten im Kombinationsspiel, seine Ideen für das Spiel nach vorn aber auch seine Kampfkraft präsentiert.

 

Als Markenzeichen von Jensen dürfte jedoch bis auf weiteres die Art und Weise, wie er seine Tore schießt, gelten. Bei allen drei bisherigen Werder-Treffern ließ der 25-Jährige die Kugel mit einer Übersicht in die Maschen rollen, die auf großes Selbstvertrauen, Kaltschnäuzigkeit und Intelligenz deutet. So umschreibt Geschäftsführer Klaus Allofs die Fähigkeiten des Neuzugangs, der sich nach überstandener Verletzungspause erst seit drei Wochen wieder im Mannschaftstraining befindet. "So wie er seine Tore schießt, so ist er auch als Typ", verrät Allofs und zählt auf: "Er hat einen trockenen Humor, ist ein eher ruhiger Typ, der aber genau einzuschätzen weiß, in welchen Situationen er den Ball sichern muss und wann er den riskanten Pass spielen kann. Er weiß, wie er seine Fähigkeiten einsetzen muss. Er ist körperlich kein Bulle, also löst er viele Situationen mit einer gewissen Cleverness. Was aber nicht bedeuten soll, dass er nicht aggressiv spielen könnte und auch mal richtig zulangen kann", so Allofs, der Jensen schon vor Jahren zum ersten Mal beobachtete. "Damals war er schon ein großes Talent, der sich immer vorne mit einschaltete. In seiner Zeit in Heerenveen hat er auch mehrere Tore gemacht. Bei ihm bestand nur die Frage, ob er seine Qualitäten auch in der Bundesliga abrufen könnte. Heute zweifelt daran keiner mehr."

 

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf weiß, was er an seinem Mittelfeld-Neuzugang hat. "Er ist ein Riesenfußballer mit einem guten Tor-Abschluss. Seit er wieder gesund ist, konnte man seinen Aufwärtstrend von Training zu Training beobachten. Jetzt kann man auch in den Spielen sehen, wie wertvoll er für die Mannschaft schon nach dieser kurzen Zeit geworden ist."

 

Daniel Jensen hat indes schon weitere Ziele in Angriff genommen. Er möchte Stammspieler werden und wähnt sich auf dem richtigen Weg: "Ich freue mich, dass es schon so gut läuft. Mir kommt mein offensiver Part sehr entgegen. Hilfreich ist es auch, dass wir bei Werder mit einem Mann mehr im Mittelfeld spielen, als bei Murcia." Auf die Frage, ob er sich jetzt zu den Stammspieler in Bremen rechnen könne, antwortete er: "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es."

 

Der DFB-Pokal-Abend hatte für Daniel Jensen am Ende nur einen kleinen Wermutstropfen. Wunschgegner Borussia Dortmund, für den sein Bruder Niclas Jensen spielt, schied in Hannover unglücklich aus. "Schade, mit dem Pokalspiel gegen meinen Bruder wird das leider nichts mehr. Ich werde jetzt nach Hause gehen und noch mit ihm telefonieren und mir alles erzählen lassen."

 

von Michael Rudolph

 

 

 

 

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