Besonders angetan zeigte sich der Bremer Coach von der Art und Weise, wie sein Team gegen den belgischen Meister aufgetreten ist. "Wir waren von der ersten Minute an im Spiel, und haben es zu jeder Zeit kontrolliert." Ivan Klasnic verriet, was sich der deutsche Meister gegen Anderlecht vorgenommen hatte: "Wir wollten heute ein Feuerwerk abbrennen und von Beginn an 100 Prozent geben. Das ist uns gelungen." Werder stellte die Räume eng, drängte den RSC weit in die eigene Hälfte, gab keinen Ball verloren und setzte selbst die Akzente im Spiel. "Wir haben dem RSC unser Spiel aufgedrängt und den Gegner zu Fehlern gezwungen, die wir eiskalt ausgenutzt haben", so Keeper Andreas Reinke nach dem Schlusspfiff.
Werders offensive Ausrichtung wurde früh belohnt. "Das schnelle 1:0 und das unmittelbar folgende 2:0 hat uns die nötige Sicherheit für unser Spiel gegeben", erklärte Christian Schulz. Selbst das Gegentor Mitte der ersten Hälfte konnte Werder Bremen nicht erschüttern. "Ich hatte das Gefühl, dass wir jederzeit die richtige Antwort geben konnten", sagte Thomas Schaaf, der hinzufügte. "Wir haben konstant gespielt und konnten über 90 Minuten immer wieder etwas anbieten. Es ist schön, dass wir das hohe Tempo von der ersten bis zur letzten Minute halten konnten."
Auch Werders Gegner fand nur lobende Worte für Leistung der Bremer: "Wir wussten, dass Werder zu Hause stark auftreten wird. Aber sie waren noch stärker als wir erwartet haben. Wir haben es nicht geschafft, etwas entgegenzusetzen", gestand RSC-Trainer Hugo Broos.
Abwehrspieler Paul Stalteri zeigte sich dagegen nicht überrascht von der Leistung der Grün-Weißen. "Wir waren schon in den vergangenen Spielen gut drauf. Zuletzt haben wir nur gegen Hamburg Punkte gelassen und selbst da haben wir gut gespielt." Daher wollte er auch nicht den Eindruck bestätigen, dass Werder heute Abend die beste Partie seit langer Zeit abgeliefert hat. "Wir haben schon so viele gute Spiele in den vergangenen zwei Jahren gemacht, da ist es schwer zu sagen, ob das heute das beste war."
Absolute Extra-Klasse war für den Kanadier hingegen das Bremer Publikum. Über 90 Minuten verwandelten die Grün-Weißen-Anhänger das Weser-Stadion in einen Hexenkessel. "Das war heute eine der besten Atmosphären der letzten zwei Jahre. Wenn du ein bisschen müde wirst, hilft dir das sehr weiter", so Paul Stalteri. Auch Teamkollege Christian Schulz zeigte sich beeindruckt: "Hut ab vor diesen Fans. Man konnte das schon gegen Valencia spüren, dass sie die Champions League besonders lieben."
von Norman Ibenthal und Michael Rudolph
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