Vor allem Johan Micoud, der im Hinspiel eine Weltklasse-Leistung zeigte, wollen die Belgier am Dienstagabend besser in den Griff bekommen. "Wie müssen unsere Möglichkeiten so einsetzen, dass Micoud nicht noch einmal so ein Spiel zeigen kann", so Broos, der in den belgischen Tageszeitungen zuletzt die Tipps von seinem Landsmann und Trainerkollegen Erik Gerets lesen konnte, der in der Bundesliga mit dem VfL Wolfsburg einen Sieg im Weser-Stadion erreicht hatte. "Er hat Werder analysiert und gesagt, dass man es gegen die Bremer nicht durch die Mitte probieren darf, weil sie dort zu gut stehen. Man soll über die Flügel spielen und darf Johan Micoud, aber auch die beiden Stürmer Ivan Klasnic und Miroslav Klose nicht aus den Augen lassen", berichtete der belgische Trainer und fügte an: "Ich stimme der Ansicht meines Kollegen zu, aber das muss man erst einmal umsetzen. Im Hinspiel hatten wir uns das auch vorgenommen und da hat es nicht funktioniert."
Die Vorbereitung auf die Partie im Weser-Stadion wird jedoch auch bei den Belgiern von Personalproblemen behindert. "Selbst wenn ich wollte, könnte ich nichts zu unserer Aufstellung sagen", so Broos, der gleich mit 20 Spielern nach Bremen angereist ist. "Erst morgen wird sich entscheiden, auf welche Spieler wir setzen können", so der RSC-Coach. Sicher ist, dass Stürmer Aruna Dindane trotz einer kleineren Verletzung spielen kann. Völlig unklar ist dagegen, ob der Trainer mit den beiden Stammspielern Vincent Kompany und Mbo Mpenza rechnen kann. Beide konnten beim Abschlusstraining im Weser-Stadion nur ein Lauftraining absolvieren. Trotz der großen Bedeutung der Partie will Hugo Broos jedoch kein zu hohes Risiko beim Einsatz dieser Spieler eingehen: "Sie spielen nur, wenn keine Gefahr für weitere Verletzungen besteht. Schließlich müssen wir auch an die Meisterschaft denken, die wir nicht für die Champions League gefährden dürfen."
von Michael Rudolph