70 Minuten dauerte der Einsatz des Neulings ehe er unter anerkennendem Beifall des Publikums für Daniel Jensen aus dem Spiel genommen wurde. Bis dahin hat das Nachwuchstalent eine gute Bundesliga-Premiere geboten. "Ich war am Anfang super aufgeregt", gestand Francis Banecki nach Spielschluss. "Doch die Aufregung hat sich dann schnell gelegt. Ich hatte Glück, dass ich in den ersten Minuten keinen Fehler gemacht habe." Ohne Probleme schien sich Francis im Bremer Spiel zurechtzufinden. Mitspieler Christian Schulz hatte dafür eine passende Erklärung: "Er hatte den Vorteil, dass in Werders Jugendmannschaften auch die Mittelfeldraute wie bei den Profis gespielt wird. Das hat ihm die Eingliederung sicher erleichtert."
Mit seiner Leistung war der 19-Jährige weitestgehend zufrieden: "Ich hätte in der Defensive die eine oder andere Situation besser lösen können. Aber ich denke, dass ich ordentlich gespielt habe", so Banecki. Lobende Worte gab es nach Spielschluss auch von Cheftrainer Thomas Schaaf: "Francis hat seine Aufgabe sehr, sehr gut erledigt und sich gut in das Spiel eingebracht. Mit mehr Selbstbewusstsein kann er auch noch mehr Aktionen nach vorne setzen. Es steckt viel Potential in ihm."
Aus zwei Gründen hatte sich der Bremer Coach für eine Berücksichtigung von Mittelfeldmann Banecki und gegen ein Sturmtrio entschieden. "Einerseits war Nelson Valdez zuletzt etwas angeschlagen und da wollte ich vorsichtig sein. Andererseits wollte ich das Mittelfeld kompakt gestalten. Wir wussten, dass Nürnberg mit Mintal einen gefährlichen Spieler hinter den Spitzen hat, da wollte ich jemanden aufbieten, der zentral defensiv agiert", erklärte Thomas Schaaf.
Auch Werders Sportdirektor Klaus Allofs zeigte sich angetan vom Mittelfeldmann und zog sogar Vergleiche zu einem berühmten Ex-Werder-Spieler: "Er hat gezeigt, dass er berechtigterweise bei uns ist. Er ähnelt nicht nur äußerlich Julio Cesar, sondern er hat auch Fähigkeiten wie er. Er ist sehr ballsicher und kann schwierige Spielsituationen gut lösen." Allofs wollte aber den Auftritt des Nachwuchs-Talentes auch nicht überbewerten: "Wir dürfen jetzt nicht verrückt spielen. Francis steht erst ganz am Anfang."
Der 19-Jährige hatte die Forderung des Geschäftsführers schon verinnerlicht. Obwohl er sich nach Spielschluss vor Interviewwünschen kaum noch retten konnte, blieb er bescheiden: "Mir ist bewusst, dass ich heute nur in die Mannschaft gerutscht bin, weil so viele ausgefallen sind. Ich muss noch viel lernen."
von Norman Ibenthal und Michael Rudolph
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