Banecki-Debüt: Werder hat wieder einen Julio Cesar

Profis
Samstag, 23.10.2004 / 21:19 Uhr

Nicht mal eine Minute dauerte die Profi-Premiere von Francis Banecki am Mittwoch bei Werders Champions-League-Erfolg in Anderlecht. Sekunden, in denen der U 20-Nationalspieler nicht ein Mal an den Ball gekommen ist. Dies sollte sich am Samstagnachmittag in der Partie gegen den 1. FC Nürnberg ändern. Cheftrainer Thomas Schaaf stellte das Nachwuchstalent in die Startelf der Werderaner und überraschte somit nicht nur alle Medienvertreter, sondern auch den Debütanten selbst: "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagte Francis Banecki, der erst nach dem Mittagessen vom Bremer Coach seine Nominierung erfahren hatte. "An Mittagsschlaf war dann kaum noch zu denken. Ich habe erst einmal meine Eltern und meine Freundin angerufen", so der Youngster. Auch Mannschaftskapitän Frank Baumann konnte spüren, wie unerwartet die Berufung für den 19-Jährigen kam. "Als der Trainer die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben hat, konnte man sein Herz schlagen hören."

 

70 Minuten dauerte der Einsatz des Neulings ehe er unter anerkennendem Beifall des Publikums für Daniel Jensen aus dem Spiel genommen wurde. Bis dahin hat das Nachwuchstalent eine gute Bundesliga-Premiere geboten. "Ich war am Anfang super aufgeregt", gestand Francis Banecki nach Spielschluss. "Doch die Aufregung hat sich dann schnell gelegt. Ich hatte Glück, dass ich in den ersten Minuten keinen Fehler gemacht habe." Ohne Probleme schien sich Francis im Bremer Spiel zurechtzufinden. Mitspieler Christian Schulz hatte dafür eine passende Erklärung: "Er hatte den Vorteil, dass in Werders Jugendmannschaften auch die Mittelfeldraute wie bei den Profis gespielt wird. Das hat ihm die Eingliederung sicher erleichtert."

 

Mit seiner Leistung war der 19-Jährige weitestgehend zufrieden: "Ich hätte in der Defensive die eine oder andere Situation besser lösen können. Aber ich denke, dass ich ordentlich gespielt habe", so Banecki. Lobende Worte gab es nach Spielschluss auch von Cheftrainer Thomas Schaaf: "Francis hat seine Aufgabe sehr, sehr gut erledigt und sich gut in das Spiel eingebracht. Mit mehr Selbstbewusstsein kann er auch noch mehr Aktionen nach vorne setzen. Es steckt viel Potential in ihm."

 

Aus zwei Gründen hatte sich der Bremer Coach für eine Berücksichtigung von Mittelfeldmann Banecki und gegen ein Sturmtrio entschieden. "Einerseits war Nelson Valdez zuletzt etwas angeschlagen und da wollte ich vorsichtig sein. Andererseits wollte ich das Mittelfeld kompakt gestalten. Wir wussten, dass Nürnberg mit Mintal einen gefährlichen Spieler hinter den Spitzen hat, da wollte ich jemanden aufbieten, der zentral defensiv agiert", erklärte Thomas Schaaf.

 

Auch Werders Sportdirektor Klaus Allofs zeigte sich angetan vom Mittelfeldmann und zog sogar Vergleiche zu einem berühmten Ex-Werder-Spieler: "Er hat gezeigt, dass er berechtigterweise bei uns ist. Er ähnelt nicht nur äußerlich Julio Cesar, sondern er hat auch Fähigkeiten wie er. Er ist sehr ballsicher und kann schwierige Spielsituationen gut lösen." Allofs wollte aber den Auftritt des Nachwuchs-Talentes auch nicht überbewerten: "Wir dürfen jetzt nicht verrückt spielen. Francis steht erst ganz am Anfang."

 

Der 19-Jährige hatte die Forderung des Geschäftsführers schon verinnerlicht. Obwohl er sich nach Spielschluss vor Interviewwünschen kaum noch retten konnte, blieb er bescheiden: "Mir ist bewusst, dass ich heute nur in die Mannschaft gerutscht bin, weil so viele ausgefallen sind. Ich muss noch viel lernen."

 

von Norman Ibenthal und Michael Rudolph

 

 

 

Lesen Sie auch den detaillierten Spielbericht. Klicken Sie hier!

 

 

 

 

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.