Ausgelassene Chancen, Verletzungspech und ein Debütant

Profis
Donnerstag, 21.10.2004 / 03:03 Uhr

Der Schlusspfiff sorgte nicht nur bei Cheftrainer Thomas Schaaf für Erleichterung. Bis zum Abpfiff versuchte sich der RSC Anderlecht gegen die Niederlage zu wehren. Doch die Bremer Abwehr hielt gegen die Schlussoffensive der Belgier stand. „Mein Kollege war sehr mutig. Aber wir wussten, dass Anderlecht offensiv spielen wird“, sagte der Bremer Coach nach der Partie. „Wir haben heute alle unsere Aufgaben bewältigt und uns sehr kompakt dargestellt.

 

Selbstbewusst und hochkonzentriert ist die Mannschaft von Werder Bremen in Belgien aufgetreten. Nur im Abschluss haperte es beim deutschen Meister. „Wir hätten das Spiel vorzeitig entscheiden müssen“, so Torjäger Miroslav Klose selbstkritisch und fürgt hinzu: „Wir hatten hochkarätige Chancen.“ So sah es auch Fabian Ernst: „Hätten wir den Sack vorher zugemacht, wäre Anderlecht gegen Ende nicht noch einmal gekommen.“

 

Doch somit wurden den Bremern „sogar 94 Minute höchste Konzentration abverlangt“, wie es Youngster Nelson Valdez ausdrückte. Dennoch war man mit der gezeigten Leistung zufrieden. „Wir freuen uns über den Erfolg. Die Mannschaft hat gut gekämpft und gespielt. Hauptsache, wir haben drei Punkte geholt“, brachte es Doppeltorschütze Ivan Klasnic auf den Punkt. Auch der kurzzeitige Rückstand sorgte nicht für Unruhe im Team, wie Mannschaftsführer Frank Baumann bestätigte: „Das 0:1 war ärgerlich. Aber es spricht für unsere Qualität, dass wir nicht die Nerven verloren haben.“ Johan Micoud fand ebenfalls nur lobende Worte für seine Teamkollegen: „Das war ein großes Spiel von uns. Wir haben eine tolle Reaktion nach dem 0:1 gezeigt und bis zum Schluss gefightet. Leider haben wir heute wieder einen wichtigen Spieler verloren.“

 

Die Rede ist von Pekka Lagerblom, der in der zweiten Halbzeit für Ivan Klasnic eingewechselt wurde und nur wenige Minuten später wegen einer Prellung am Schienbein das Feld wieder verlassen musste. „Unsere Kabine schaut aus wie ein Lazarett. Viele Spieler müssen nach dem Spiel sofort behandelt werden. Fast jeder hat sein Wehwehchen. Aber es wird weiterhin keine Ausrede für uns sein“, beschrieb Kapitän Frank Baumann die Personalsituation beim Pokalsieger tapfer.

 

Bedingt durch den Ausfall des Finnen durfte Francis Banecki sein Pflichtspieldebüt bei den Profis feiern und ein wenig Champions-League-Luft schnuppern. „Natürlich freue ich mich über meine Einwechslung. Leider bin ich in der kurzen Spielzeit nicht mehr an den Ball gekommen“, so der 19-Jährige. Wenige Augenblicke nach dem Wechsel pfiff Schiedsrichter Claus Bo Larsen die Partie ab.

 

Leichte Selbstironie versprühte mit Blick auf den siebten verletzungsbedingten Ausfall eines Nationalspielers die sportliche Leitung von Werder Bremen. „Wir haben noch genügend Spieler zum Wechseln gehabt. Es war immer klar, dass wir elf Mann auf den Platz schicken konnten“, schmunzelte Thomas Schaaf und auch Geschäftsführer Klaus Allofs ließ sich die gute Stimmung durch die Verletzungen nicht verderben. „Wenn man bei uns auf der Bank sitzt, dann besteht immer die Gefahr, dass man noch mal reingeschmissen wird.“

 

Vom Thema Neuverpflichtungen will Klaus Allofs aufgrund der prekären Personalsituation beim deutschen Meister noch nichts wissen: „Wir werden jetzt bis zur Winterpause abwarten. Wenn wir dann weiter so dünn besetzt sind, müssen wir uns Gedanken machen. Aber Gustavo Nery, Daniel Jensen, Ümit Davala und Frank Fahrenhorst sind in den nächsten zwei bis drei Wochen wieder dabei. Dann kann alles wieder ganz anders aussehen.“

 

Michael Rudolph und Norman Ibenthal

 

 

 

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