Christian Schulz war einer der Werder-Profis, für den die Verletzung unmittelbare Folgen hatte. Der U 21-Nationalspieler war gerade noch von Thomas Schaaf auf seine Aufgaben auf der linken Seite eingestellt worden, da musste er wieder in die Mitte rücken, wo er wie gegen Valencia auf dem Posten des Innenverteidigers ran musste. "Da kann man mal sehen, was wir letzten Jahr für ein Glück hatten, als wir fast keinen Langzeitverletzten über die gesamte Saison zu beklagen hatten", so Schulz, der nicht nur die neue Position spielen musste, sondern dort auch mit Valerien Ismaël wieder einen neuen Partner hatte.
Doch nicht nur die Umstellungen der Werderaner sorgten für Gesprächsstoff, sondern auch der Einsatz von Michael Ballack, der zum Nasenbeinbruch bei Frank Fahrenhorst führte. "Ballack will den Ball abschirmen und trifft 'Fahne' mit dem Ellenbogen im Gesicht. So etwas kann passieren. Ich will ihm keine Absicht unterstellen", analysierte Werders Mannschaftskapitän Fabian Ernst die Aktion seines Nationalmannschaftskollegen. Etwas kritischer sah die Szene Werders Geschäftsführer Klaus Allofs: "Ich will ihm auch keine Absicht unterstellen. Er hat Frank Fahrenhorst nicht im Blick. Aber dass man immer mit hochgezogenen Ellenbogen versucht den Ball abzuschirmen, das ist ein Unsinn, bei dem die Schiedsrichter auch mal genauer hinsehen dürfen", so Allofs.
Über Nationalmannschaftskapitän Ballack ärgerten sich die Bremer um so mehr, weil der in der 20. Minute nicht nur den ersten Gegentreffer erzielte, sondern sich wieder bei Kampf um den entscheidenden Kopfball ein strittiges Duell lieferte, diesmal mit Miroslav Klose. "Keiner kann zum Kopfball hochsteigen, wenn er so behindert wird", sagte der beste Bundesliga-Torjäger nach dem Schlusspfiff sauer.
Cheftrainer Thomas Schaaf sagte über die umstrittenen Szenen. "Mir geht es gar nicht darum, ob es Fehlentscheidungen waren oder nicht. Aber die Schiedsrichter bewerten Szenen zum Teil so unterschiedlich. Viele hätten diese Szene vor dem 0:1 abgepfiffen, andere wieder nicht. Wenn die Referees eine Linie durchziehen würden, könnte man viel Ärger vermeiden." Geschäftsführer Klaus Allofs sagte abschließend ehrlich: "Bei aller Aufregung muss man aber klarstellen, dass die Leistung des Schiedsrichters heute nicht der Grund für unsere Niederlage waren."
von Michael Rudolph
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