Nur unwesentliche Fortschritte erkannte Cheftrainer Thomas Schaaf: „Gegenüber dem Spiel in Wolfsburg, haben wir heute mehr Laufbereitschaft gezeigt, aber viele Wege waren umsonst, weil wir die Aktionen nicht mit dem nötigen Biss abgeschlossen haben. Das wurde in der letzten halben Stunde besser, aber man kann eben nicht in 30 Minuten aufholen, was man ein Stunde lang versäumt hat.“ Ehrlich fügte er hinzu: „Deswegen war es ein verdienter Sieg für Gladbach.“
Sein Trainerkollege Holger Fach erlebte den Spielverlauf so: „Wir sind verdient 1:0 in Führung gegangen, weil wir mit einer überragenden Einstellung gespielt haben. Als wir nach der 2:0-Führung den Anschlusstreffer aus einer Chance kassiert haben, die eigentlich gar keine war, war mir klar, dass uns noch 20 heiße Minuten bevorstehen würden. Es war klar, dass die Bremer den Ball besser laufen lassen können und unsere Beine schwerer werden würden.“
Ärgerlich für die Bremer Profis war die Niederlage auch deshalb, weil die Gastgeber keine überragende Leistung aufbringen mussten, um den deutschen Meister zu schlagen. Ivan Klasnic, der noch zu den aktiveren Werderanern gehörte, stöhnte: „Gladbach hatte in der ersten Hälfte nur eine Chance und sonst hat man sie 45 Minuten nicht gesehen. Aber sie machen daraus eben ein Tor.“ Besonders zu knabbern, an diesem Gegentreffer hatte Valérien Ismaël, der sofort das Tor auf seine Kappe nahm. Selbstkritisch sagte er: „Auch meine Leistung ist noch nicht ausreichend. Das erste Tor war mein Ding. Es war mein Gegenspieler.“
Nur geringen Trost werden die Werder-Spieler beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz empfinden. Die Tabelle zeigt, dass sich einige hoch gehandelte Mannschaften, Schwierigkeiten mit dem Saisonstart haben. Ivan Klasnic dazu: „Dieses Jahr wird es für jede Mannschaft deutlich schwerer, Meister zu werden. Wir brauchen uns doch nur die Ergebnisse der ersten vier Spieltage anzuschauen.“ Dennoch müssen die Bremer Profis jetzt schnell eine „Schippe drauflegen“ um den Anschluss an die Spitze zu halten.
Michael Rudolph
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