Heiß war es am Sonntagnachmittag in der osnatel-Arena in Osnabrück. Über dreißig Grad im Schatten zeigte das Thermometer an. „Es war heute sehr, sehr warm. Aber das Team hat die Aufgabe gut angenommen“, zeigte sich Cheftrainer Thomas Schaaf nach dem Spiel zufrieden, bemängelte jedoch die Chancenauswertung in Durchgang eins. „Wir haben es uns am Anfang zu schwer gemacht, weil wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt haben. In der zweiten Hälfte wurde es dann besser.“
Nach einem 1:1-Halbzeitstand fiel das Ergebnis nach 90 Minuten mit 6:1 doch recht deutlich aus. „Am Ende ist der Sieg zu hoch ausgefallen. Aber wir haben unsere Chancen eben eiskalt genutzt“, so „Killer“ Ivan Klasnic nach der Partie.
Seine Torchance aus der 17. Spielminute hätte auch gerne Neuzugang Gustavo Nery genutzt, der am Sonntagnachmittag sein Debüt im Werder-Dress feierte. 64 Minuten lang durfte der Brasilianer gegen den VfL Osnabrück sein ganzes Können unter Beweis stellen ehe er für Aaron Hunt ausgewechselt wurde. Werders Cheftrainer Thomas Schaaf zeigte sich mit der angebotenen Leistung des 26-Jährigen zufrieden: „Man konnte sich heute davon überzeugen, dass er ein guter Fußballer ist, auf den wir uns freuen können“, so Schaaf, der dessen Qualitäten noch einmal heraushob. „Er kann offensiv und defensiv spielen, besteht in den Zweikämpfen und hat ein gutes Auge beim Passspiel.“
Und auch Gustavo Nery zog nach seinem ersten Auftritt eine positive Bilanz: „Das erste Spiel war heute ganz o.k. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich schnell integrieren kann. Ich brauche höchstens noch zehn Tage bis zur absoluten Fitness.“
Somit wird sich der Konkurrenzkampf um die Stammplätze bei den Grün-Weißen noch einmal verschärfen. Auch Werders Stürmer wollten sich beim Spiel gegen den Regionalligisten beweisen und sich für die Startformation beim deutschen Meister empfehlen. Einen ganz großen Schritt nach vorne dürfte dabei Ivan Klasnic gemacht haben, der gleich drei Treffer beisteuerte. „Man hat gesehen, dass ich mich auf die Aufgabe in der neuen Saison sehr freue. Wir haben vier sehr starke Stürmer, die zwei Besten spielen. Ich kann nur Gas geben.“
Einer, der ebenfalls in der osnatel-Arena richtig Gas gegeben hat war Werders Youngster Aaron Hunt. Zwei Tore erzielte der mit 17 Jahren jüngste Stürmer der Bundesliga. “Wir wissen um die Qualitäten von Aaron“, sagte Cheftrainer Thomas Schaaf nach der Partie. „Er hat auch in der Vergangenheit immer für Belebung gesorgt, wenn er die Chance bekommen hat. Er hat das nötige Selbstvertrauen, muss aber auch so weitermachen.“ Dementsprechend selbstbewusst zeigte sich auch der zweifache Torschütze: „Ich bin natürlich zufrieden mit dem Nachmittag. Ich habe einfach drauflos gespielt und wollte sehen, was dabei heraus kommt“, so Aaron Hunt. „Ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich Tore machen will.“ Für den 17-Jährigen war der Test bereits ein guter Vorgeschmack, auf das, was ihn in der kommenden Saison mit Werders Amateuren in der Regionalliga Nord erwarten wird.
Michael Rudolph und Norman Ibenthal
