Total verschlafen und zu spät aufgewacht

Profis
Montag, 02.08.2004 / 23:10 Uhr

Am zufriedensten konnten beim Liga-Pokal-Finale zwischen Werder Bremen und Bayern München die Zuschauer sein. Sie hatten fünf Tore und am Ende eine spannende Partie gesehen, in der sich die Bayern durchsetzen konnten. Zufriedenheit wollte sich jedoch in keinem der beiden Lager breit machen.

 

Natürlich waren vor allem die Bremer nicht einverstanden mit ihrer eigenen Leistung. "Wir hätten schon in der ersten Halbzeit anfangen sollen, richtig Fußball zu spielen, dann hätte es vielleicht gereicht. Aber wir haben den ersten Durchgang total verschlafen. Das war Sommerfußball mit dem man nicht bestehen kann", analysierte Cheftrainer Thomas Schaaf nach dem Schlusspfiff und ergänzte: "In der zweiten Hälfte haben wir es in Ansätzen besser gemacht und hatten am Ende sogar noch Chancen auf den Ausgleich. Der fiel aber nicht, weil eine Halbzeit einfach zu wenig ist."

 

Selbstkritisch bestätigten die Akteure die Einschätzung des Coaches. Kapitän Frank Baumann, der mit muskulären Problemen in der linken Wade ausgewechselt werden musste, sagte: "Wir haben in der ersten Halbzeit zu verhalten, zu mutlos gespielt. Die Bayern haben im Mittelfeld gut rochiert und uns in Verlegenheit gebracht. Am körperlichen Zustand lag es aber nicht, schließlich waren wir es, die am Ende für Druck gesorgt haben." Tim Borowski weiter: "Fußball lebt von der Aggressivität. Und davon haben wir zu wenig gezeigt. Das war nichts."

 

Fehler hatten die Grün-Weißen, die wieder im Papageien-Trikot aufgelaufen waren, vor allem vor den Gegentreffern gemacht. Beim 0:1 durch Deisler, bei dem Torhüter Andreas Reinke unglücklich aussah, nahm Cheftrainer Thomas Schaaf dessen Vorderleute in die Verantwortung: "Die Fehler wurden schon dem Treffer gemacht. Einer hätte bei Demichelis stehen müssen. Ein anderer hätte die Flanke verhindern müssen. Andreas Reinke mache ich keinen Vorwurf. Solche Situationen sind für einen Torhüter sehr schwierig. Demichelis hat ihn irritiert." Den zweiten Gegentreffer sah Geschäftsführer Klaus Allofs so: "Das zweite Tor von Deisler war wie ein Freistoß. Wenn ihn keiner angreift, dann geht so ein Ball rein." Mittelfeldspieler Ludovic Magnin fasste einsichtig zusammen: "Wenn du auf diesem Level Fehler machst, zahlst du sofort dafür ein."

 

Abhilfe sieht Trainer Thomas Schaaf in verbesserter Kommunikation. Er forderte von seinen Spielern mehr Unterstützung untereinander: "Mir war es heute viel zu ruhig. Wir müssen uns noch mehr gegenseitig helfen. Beim Fußball muss auf dem Platz immer etwas passieren, in der ersten Halbzeit ist bei uns aber nichts passiert. Wir haben alles gesehen, was wir nicht sehen wollten."

 

Richtig zufrieden waren nicht einmal die Bayern. Trainer Felix Magath, der mit dem Liga-Pokal seinen ersten Titel als Trainer holte, deckte trotz des Triumphes die Defizite seines Teams auf: "Das war ein wichtiges Spiel für uns, weil wir gegen Bremen noch etwas gutzumachen hatten. Das war heute ein kleiner Anfang, der uns aber noch nicht zufriedenstellen kann. In der ersten Halbzeit haben wir trotz der Tore zu langsam gespielt. In der letzten halben Stunde waren wir schlecht." Nationalspieler Michael Ballack gab ihm recht: "Am Ende waren wir zu leichtfertig und zu lässig. Das haben die Bremer ausgenutzt. Das darf uns nicht passieren."

 

von Michael Rudolph und Tino Polster

 

 

 

 

 

 

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