Dass der Einzug ins Liga-Pokal-Finale hochverdient war, würde jeder der 12.900 Zuschauer im Emslandstadion unterschreiben. Selbst VfB-Trainer Matthias Sammer bestätigte: „Wir haben heute nicht das Gesicht gezeigt, dass wir gegen Bochum präsentieren konnten. Wir haben nicht gut gespielt und einfach zu wenig investiert. Man hat in der Saisonvorbereitung immer einen Punkt, an dem es mal nicht so läuft. Den hatten wir heute. Die Bremer waren einfach besser und sind verdient ins Finale eingezogen.“ Stuttgarts Mittelfeldspieler Horst Heldt sagte: „Wir hatten bisher noch kein Spiel verloren. Heute war es soweit: Ein deutlicher Sieg der Bremer. Schade, dass wir den Einzug ins Finale verpasst haben, es ging für die Vereine ja auch um viel Geld.“
Die gute Defensivleistung war für die Werderaner der Schlüssel zum Sieg. Cheftrainer Thomas Schaaf analysierte: „Die Stuttgarter konnte sich nicht so entfalten, weil sie heute auf eine starke Werder-Mannschaft getroffen sind.“ Geschäftsführer Klaus Allofs lobte: „Die Entschlossenheit in der Abwehr hat mir gut gefallen. Frank Fahrenhorst war sehr zweikampfstark. Auch Petri Pasanen hat seine Aufgabe auf der Außenseite sehr gut gelöst. Er fiel durch seine Ballsicherheit und seine überlegten Anspiele in die Spitze auf.“
Trotz des überzeugenden Auftritts wollen die Bremer Kicker aber nicht in Selbstbeweihräucherung verfallen. Kapitän Frank Baumann sagte: „Klar, das sah schon gut aus, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir erneut drei große Chancen für den Gegner zugelassen haben. Das müssen wir unbedingt abstellen. Und vorn müssen wir unsere Chancen noch klarer nutzen.“
An Motivation für die weitere Trainingsarbeit fehlt es in Bremen nicht. Schließlich steht die ganze Mannschaft innerhalb der nächsten Woche gleich zweimal im bundesweiten Rampenlicht. Vor dem Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Schalke 04 wird nun eine nicht weniger reizvolle Generalprobe gespielt. Valérien Ismaël betont: „Der Liga-Pokal ist der erste Titel in diesem Jahr, den wollen wir uns jetzt natürlich gleich holen. Dass es dabei noch gegen die Bayern geht, ist für uns ein besonderer Reiz.“
von Michael Rudolph
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