Werders Sportdirektor Klaus Allofs zeigte sich nach dem Finale angetan von der Leistung Borowskis, der in der 31. Minute nach schöner Vorarbeit von Fabian Ernst mit einem strammen Schuss aus elf Metern die Führung der Grün-Weißen erzielte: "Wir haben Tim immer gesagt, dass wir seine Leistung sehr gut einschätzen, auch wenn er nicht so oft zum Einsatz kommt. Heute hat er seinen Stellenwert in dieser Saison noch einmal eindrucksvoll unterstrichen." Und wie!
Werders großer Blonder, dem Kritiker nachsagen, dass sein Spiel mitunter zu behäbig wirke, sprühte gegen Aachen nur so vor Spielwitz. In dieser Form wäre Borowski tatsächlich ein ernsthafter Kandidat für die Nationalmannschaft. Wenn nicht jetzt, dann zumindest zu einem späteren Zeitpunkt. Das sieht auch Klaus Allofs so: "Wir wollen jetzt nicht so kurz vor der Europameisterschaft eine Personaldiskussion entfachen. Tim wurde schon von Rudi Völler eingeladen. Er ist auf dem Wege ein Nationalspieler zu werden. Wenn er bei der WM 2006 dabei wäre, wäre das eine Riesensache für ihn und den Verein."
"Gebe das Lob an die Mannschaft weiter"
Tim Borowski selbst freute sich nach dem gewonnenen Pokalfinale einfach nur über seinen gelungenen Auftritt: "Ich habe sicher schon ein paar gute Spiele gemacht, aber die Partie gegen Aachen gehört zu den besten meiner bisherigen Karriere." Dass für ihn die Würdigung der Mannschafts-Leistung aber immer noch im Vordergrund steht, machte "Boro" dann aber auch noch deutlich: "Das Lob, das ich heute Abend bekomme, gebe ich sofort an das Team weiter."
Über welche technischen Fähigkeiten Borowski verfügt, verdeutlichete die Art und Weise, wie der 24-Jährige das vorentscheidende 3:1 für Werder erzielte. Der Torschütze selbst sah die Situation so: "Es war richtig, dass ich beim zweiten Tor ruhig geblieben bin. Nachdem ich den Torwart umspielt hatte, habe ich gewartet und dann auch noch die beiden Spieler auf der Linie ausgeguckt und den Ball reingeschoben."
Nationalmannschaft stets im Visier
Jetzt freut sich Tim Borowski erst einmal auf seinen Urlaub, den er an einem fernen Ort verbringen wird. Die Nationalmannschaft wird er dabei allerdings nicht aus den Augen verlieren: "Ich werde mir jedes Spiel der DFB-Elf bei der EM im Fernsehen anschauen." Schon bald wird er vielleicht wieder selber dabei sein...
Michael Rudolph und Klaus Bellstedt
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