Dieses 6:0 gegen den Erzrivalen aus Hamburg war ein bedeutendes Ergebnis: Es ist der höchste Bundesliga-Sieg unter der Leitung von Thomas Schaaf. Und er wird Bestand haben in den Köpfen aller Werder-Fans. Viele Hamburger Anhänger werden diese 0:6-Schlappe sicherlich wieder und wieder von Bremer Kollegen vorgehalten bekommen. Wie es dazu kommen konnte, fragten sich nur Experten, die nicht live dabei waren. Allen Stadion-Besuchern im Weser-Stadion war klar: Gegen dieses bärenstarke Team der Gastgeber, hätte es an diesem Nachmittag jeder Gegner schwer gehabt. So sah es auch Abwehrspieler Mladen Krstajic: "Ich denke, dass es ein Team geben musste, dass für unsere nicht gewonnenen Spiele gegen Freiburg, gegen Hannover und in Bochum bezahlen musste. Das ist natürlich jetzt bitter für den HSV, dass er heute bei uns zu Gast war." Dabei hatte Mladen Krstajic sogar nur die zweitbeste Saisonleistung der Werderaner gesehen: "Aus meiner Sicht waren wir in Bochum sogar noch einen Tick stärker." Stürmer Ivan Klasnic sah es ähnlich: "Jeder hat doch gesehen, wie stark wir in Bochum gespielt haben, aber dass uns dort einfach das Glück fehlte. Heute haben wir alles nachgeholt." In Richtung aller Skeptiker sagte er: "Das war sie, unsere 'große Krise'. Ich denke, die dürfte keiner mehr bei uns vermuten." Die Tore-Flut freute den Kroaten auch aus einem anderen Grund: "Ich denke, das Torverhältnis wird in den Köpfen auch eine gewisse Rolle spielen. Dafür haben wir heute richtig was getan." Werders Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: "Beim Torverhältnis ist der Vorsprung jetzt fast schon wie ein siebenter Punkt."