Krstajic: "Ein Team musste für die letzten Wochen bezahlen"

Profis
Samstag, 01.05.2004 / 22:16 Uhr

Dieses 6:0 gegen den Erzrivalen aus Hamburg war ein bedeutendes Ergebnis: Es ist der höchste Bundesliga-Sieg unter der Leitung von Thomas Schaaf. Und er wird Bestand haben in den Köpfen aller Werder-Fans. Viele Hamburger Anhänger werden diese 0:6-Schlappe sicherlich wieder und wieder von Bremer Kollegen vorgehalten bekommen. Wie es dazu kommen konnte, fragten sich nur Experten, die nicht live dabei waren. Allen Stadion-Besuchern im Weser-Stadion war klar: Gegen dieses bärenstarke Team der Gastgeber, hätte es an diesem Nachmittag jeder Gegner schwer gehabt. So sah es auch Abwehrspieler Mladen Krstajic: "Ich denke, dass es ein Team geben musste, dass für unsere nicht gewonnenen Spiele gegen Freiburg, gegen Hannover und in Bochum bezahlen musste. Das ist natürlich jetzt bitter für den HSV, dass er heute bei uns zu Gast war." Dabei hatte Mladen Krstajic sogar nur die zweitbeste Saisonleistung der Werderaner gesehen: "Aus meiner Sicht waren wir in Bochum sogar noch einen Tick stärker." Stürmer Ivan Klasnic sah es ähnlich: "Jeder hat doch gesehen, wie stark wir in Bochum gespielt haben, aber dass uns dort einfach das Glück fehlte. Heute haben wir alles nachgeholt." In Richtung aller Skeptiker sagte er: "Das war sie, unsere 'große Krise'. Ich denke, die dürfte keiner mehr bei uns vermuten." Die Tore-Flut freute den Kroaten auch aus einem anderen Grund: "Ich denke, das Torverhältnis wird in den Köpfen auch eine gewisse Rolle spielen. Dafür haben wir heute richtig was getan." Werders Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: "Beim Torverhältnis ist der Vorsprung jetzt fast schon wie ein siebenter Punkt."

 

Eine detaillierte Analyse des starken Bremer Auftritts nahm wie gewohnt Cheftrainer Thomas Schaaf vor: "Wir waren direkt im Spiel drin, das war unsere Stärke. Wir haben immer wieder Druck erzeugt und nie locker gelassen. Wir haben dort weitergemacht, wo wir in Bochum aufgehört haben. Ich muss der Mannschaft dafür ein großes Kompliment machen. Diese beiden Spiele waren überragend, heute haben wir auch noch gezeigt, dass wir Tore schießen können."

 

Entscheidenden Anteil hatte Thomas Schaaf daran, dass sein Team damit auch nach der Pause munter weitermachte. Mittelfeldspieler Tim Borowski verriet: "Der Trainer hat uns an die Partie gegen Köln erinnert als es nach einem 3:0-Pausenstand noch eng wurde. Das wollten wir auf alle Fälle vermeiden. Wir sind rausgegangen und haben im Kopf wieder bei 0:0 angefangen. Wir haben sofort wieder Vollgas gegeben und sind gleich mit dem 4:0 belohnt worden."

 

Zwei Torschützen der Bremer konnten sich nach dem Schlusspfiff noch ganz genau an die Tor-Szenen erinnern. Valérien Ismaël sagte über seinen Freistoß-Treffer: "Der Torhüter hat darauf spekuliert, dass ich die andere Ecke anvisiere. Ich dagegen habe ehrlich gesagt einfach nur draufgehalten." Mit seinem vierten Treffer war Ismaël sogar zwischenzeitlich mit Sturmtalent Nelson Valdez in der mannschaftsinternen Torjägerwertung gleichgezogen. Doch der wollte das offensichtlich nicht lang auf sich sitzen lassen und erzielte in der zweiten Hälfte mit dem frechen 5:0 seinen 5. Saisontreffer. Aus unmöglichem spitzen Winkel brachte er die Kugel im HSV-Netz unter. "Ich habe gesehen, dass eine kleine Lücke in der kurzen Ecke da war. Aber dass der Ball am Ende wirklich drin war, hatte sicher auch viel mit Glück zu tun."

 

Völlig vom Glück verlassen, fühlte sich nach dem Debakel im Weser-Stadion HSV Trainer Klaus Toppmöller. Sichtlich frustriert sagte er zum Erlebten: "Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Ich möchte mich an dieser Stelle in aller Form bei allen Fußball-Fans für diesen Auftritt entschuldigen. Werder war uns von Beginn an haushoch überlegen. Sogar beim Anstoß haben sie uns direkt den Ball abgenommen. In der zweiten Hälfte sind wir dann komplett eingebrochen. Werder hat heute gezeigt, dass sie eine Spitzen-Mannschaft sind und wir nur Mittelmaß."

 

Michael Rudolph

 

 

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