"Seuche an den Füßen" verhindert Belohnung beim VfL

Profis
Montag, 26.04.2004 / 02:49 Uhr

Hätte Ailton längere Haare, dann hätte er sie sich am Sonntagabend wahrscheinlich büschelweise ausgerissen. So blieb es, immer wenn der Torjäger mit dem Glück haderte, beim Haare raufen. Seine Großchancen ließen sich einfach nicht in Treffer umwandeln. "Ich hätte heute drei oder vier Tore machen können", gab der Brasilianer zu. Dass es den Kollegen dabei nicht viel anders ging, war für den Top-Torjäger der Bundesliga kein Trost. Kein Grün-Weißer konnte eine der vielen Werder-Chancen verwandeln.

 

"Die Mannschaft hat heute sensationell und mit einer großen Moral gespielt, aber wir haben einfach die Seuche an den Füßen", sagte Klaus Allofs und klärt aus eigener Erfahrung über die Details der "Krankheit" auf: "Das kennt doch jeder, manchmal muss man den Ball nur anschauen und er segelt irgendwie ins Netz. Und manchmal, so wie heute, hat man das Gefühl, dass alle elf Spieler gemeinsam an die Kugel treten müssen, damit sie reingeht."

 

Von so einer Szene konnte auch Angelos Charisteas berichten, der kurz vor Schluss den Ball freistehend vor dem Tor vor die Füße bekam, aber an van Duijnhoven scheiterte. Nach Spielschluss wusste der Werder-Grieche: "Ich hätte noch einen Schritt machen müssen. Ich hatte den Platz. Ich habe einfach zu überhastet abgeschlossen. Aber das hilft nichts. Es hat nicht geklappt. Ich muss es einfach nächste Woche wieder probieren."

 

Dass er es wieder gemeinsam mit dem ganzen Team versuchen soll, forderte Torhüter Andreas Reinke: "Wir müssen das Glück einfach weiter erzwingen, dann kommt es auch wieder zurück. Andere Gedanken müssen wir uns nicht machen. Unser System funktioniert, wir hatten viele Chancen." Der Keeper ergänzte: "Das waren natürlich zwei verlorene Punkte, weil wir über die kompletten 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Zwar haben beide Teams nach vorn gespielt. Aber als Sieger hätten nur wir vom Platz gehen dürfen."

 

Eine starke Partie seiner Mannschaft sah auch Cheftrainer Thomas Schaaf. Auf der anschließenden Pressekonferenz sagte er: "Wir haben 99 Prozent und damit fast alles richtig gemacht. Das eine Prozent, das Toreschießen, gelang uns leider nicht."

 

In der kommenden Woche soll sich das auf jeden Fall wieder ändern. Dass die Mannschaft dabei weiterhin vor allem auf ihren besten Torjäger setzt, machte sie nach dem Schlusspfiff unmissverständlich klar. Statt Vorwürfe gab es jede Menge Vertrauensbeweise für Ailton. Sturmpartner Ivan Klasnic sagte: "Wenn wir Toni in Ruhe lassen, dann trifft er auch wieder. Ihm fehlt einfach nur ein bisschen Glück." Das leidenschaftlichste Plädoyer für den Brasilianer hielt Verteidiger Christian Schulz: "Toni hat 25 Tore geschossen, hat eine unglaubliche Effektivität, hat zuvor in acht Spielen in Folge getroffen. Und jetzt drei Mal nicht. Das ist doch nichts Schlimmes." Der 21-Jährige Junioren-Nationalspieler weiter: "Toni hat heute gut gespielt, hat wichtige Wege zurückgelegt. Er kommt der Kiste langsam näher. Ich bin absolut sicher, dass er gegen den HSV trifft. Glaubt mir, im Saison-Endspurt wird er uns noch drei oder vier Tore machen. Er hat es nicht verlernt."

 

von Michael Rudolph und Tino Polster

 

 

 

 

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