Werders Geschäftsführer Klaus Allofs ordnete die Ergebnisse des Spieltags zunächst ein: "Es gibt keinen Grund verrückt zu spielen und alles in Frage zu stellen. Vor diesem Spieltag war doch klar, dass wir in Bochum spielen, wo unsere Konkurrenten verloren haben. Und das Bayern drei Punkte aus einem Heimspiel gegen 1860 holt, ist doch nichts Überraschendes."
Zwar gab Abwehrspieler Christian Schulz zu: "Ein bisschen miese Stimmung ist jetzt da. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wir haben vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung. Das ist doch okay." Neben dem weiterhin komfortablen Vorsprung half vor allem ihre attraktive Spielweise den Bremern dabei, die Partie in Bochum doch recht schnell abzuhaken und den Fokus auf das Nordderby gegen den HSV zu richten. Torjäger Ailton sagte: "Es war ein gutes Spiel von allen. So müssen wir weiterarbeiten, dann werden wir auch gegen den HSV wieder alle Punkte holen." Für Sturmkollege Angelos Charisteas hat die anstehende Partie sogar einen ganz besonderen Stellenwert: "Wir haben weiterhin die Riesen-Chance Meister zu werden. Und die Mannschaft weiß das. In meinen Augen ist die Partie gegen den HSV in der kommenden Woche das wichtigste Spiel der Saison." Auf die drei Punkte im Hanse-Duell sind die Bremer besonders scharf. Stürmer Ivan Klasnic sagte: "Wir wissen, wenn wir zwei von vier Spielen gewinnen, dann war es das! Fertig! Aus! Vorbei! Und nächste Woche werden wir uns den ersten Sieg holen."
Dass die Konkurrenz vom FC Bayern in den kommenden Tagen keine Möglichkeit auslassen wird, in Bremen für Unruhe zu sorgen, lässt die Werderaner kalt. Auf die Frage eines Medienvertreters, wie man denn darauf reagieren würde, dass die Bayern jetzt im Psycho-Kampf mit großen Geschützen in Richtung Bremen "ballern" würden, antwortete Klaus Allofs: "Ach wissen Sie, wenn die Bayern ballern, dann trainieren sie gerade nicht, das kann uns nur recht sein." Der Werder-Geschäftsführer weiter: "Wir müssen doch nur zittern, wenn wir vorhaben, den Titel ohne einen weiteren Sieg zu holen. Aber wir werden auch wieder gewinnen." Cheftrainer Thomas Schaaf fügt hinzu: "Um uns muss sich keiner Sorgen machen. Wir werden weiter Punkt für Punkt sammeln und unser Ziel erreichen."
Die Daumen für den restlichen Weg wird dabei Schaafs Trainerkollege Peter Neururer drücken. Der VfL-Coach sagte am Sonntag: "Wer im Ruhrstadion so auftritt wie die Bremer, der hat es verdient, Deutscher Meister zu werden."
von Michael Rudolph und Tino Polster
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