Ismael eröffnet mit Tor die Meister-Rechnung

Profis
Samstag, 10.04.2004 / 23:59 Uhr

Als der Ball im Netz zappelte, liefen seine Sekunden ab. Valérien Ismael befand sich im Rausch. Sein Jubel nach dem selbst verwandelten Elfmeter glich einem Sturmlauf der Emotionen. Schreiend und triumphierend zugleich lief er zu den Mitspielern an der Bank. Er klopfte, zeigte, riss an der Werder-Raute auf seinem Trikot und war so geladen.

Als der Ball im Netz zappelte, liefen seine Sekunden ab. Valérien Ismael befand sich im Rausch. Sein Jubel nach dem selbst verwandelten Elfmeter glich einem Sturmlauf der Emotionen. Schreiend und triumphierend zugleich lief er zu den Mitspielern an der Bank. Er klopfte, zeigte, riss an der Werder-Raute auf seinem Trikot und war so geladen. „Ich habe in diesem Moment gespürt, dass es nicht gut für uns lief. Deshalb wollte ich unbedingt dieses Tor machen. Das war vielleicht eines der bedeutendsten Treffer meiner Karriere. Dieser Schuss war so wichtig für uns. Viele denken, wir wären nicht stark genug, um bis zum Ende durchzuhalten. In diesem Moment wollte ich all denen zeigen, dass wir voll da sind“, sprudelte es nach dem Schlusspfiff aus dem Franzosen heraus. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Abwehr-Spezialist der Bremer bereits registriert, dass er mit diesem Elfmeter-Treffer nicht nur dieses Spiel entschieden hatte, sondern auch die Mannschaft einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Titel vorangebracht hat. „Es gibt noch 18 Punkte zu vergeben. Davon müssen wir noch zwölf einfahren. Langsam wird die Rechnung übersichtlich“, sagte „Vale“ nach der Partie.

 

Nicht so leicht zu beantworten war dagegen die Frage, warum sich der Franzose überhaupt in das Strafstoß-Duell mit Torhüter Oka Nikolov begab. Die Bremer Spezialisten für den ruhenden Ball aus 11 Metern sind eigentlich andere. In der Pressekonferenz nach der Partie hatte Thomas Schaaf zunächst erklärt: „Co-Trainer Kalli Kamp hat angewiesen, dass ‚Vale’ den Strafstoß schießen soll.“ Doch der Schütze erklärte danach: „Das habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Bei uns sind Ailton und Micoud gesetzt, aber die waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld. Also habe ich mir die Kugel einfach genommen und bin zum Punkt gegangen.“

 

Der Ausgang des Duells ist bekannt. Seinen Jubel-Rausch, den er im Anschluss sofort wieder unterdrücken musste, weil es galt, die knappe Führung gegen die Frankfurter zu verteidigen, kann „Vale“ ab Samstagabend noch einmal in aller Ruhe im Kreise seiner Familie ins Gedächtnis zurückrufen. Der Werder-Franzose machte sich sein ganz persönliches Oster-Geschenk. Er setzte sich diesmal nicht zu den Kollegen ins Flugzeug nach Bremen, sondern nutzt die zwei freien Tage, die Thomas Schaaf der Mannschaft gewährt, für einen Kurz-Urlaub bei seiner Familie in Strasbourg. Cheftrainer Thomas Schaaf entließ ihn aber nicht, ohne noch einmal persönliche Ostergrüße loszuwerden. Der Coach wusste, dass der 28-Jährige entscheidenden Anteil daran hatte, dass aus Ostersonntag und Ostermontag für alle Werderaner zwei richtige „Feiertage“ werden.

 

von Michael Rudolph und Tino Polster

 

 

 

 

 

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