Freiburgs "Gast-Geschenk": Gegentor nach 19 Sekunden

Profis
Sonntag, 04.04.2004 / 23:43 Uhr

Nach den turbulenten und Spielen der vergangenen Wochen musste es wieder irgendwann passieren: Der Tabellenführer blieb beim 1:1 gegen den SC Freiburg hinter den Erwartungen zurück. "Im Moment erwartet man in jedem Spiel einen Sieg von uns. Heute hat das nicht geklappt. Wir hätten in der ersten Halbzeit deutlich mehr machen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir extrem viel Druck erzeugt, aber das mit dem Toreschießen ist uns heute nicht so gelungen wie sonst", so die Schnellanalyse von Mannschaftskapitän Frank Baumann nach dem Schlusspfiff.

 

Dass es schwieriger werden würde, als in den vergangenen Partien hatten alle Bremer nach 19 Sekunden hell auf dunkel auf der Anzeigetafel stehen. Mit ihrem ersten Angriff hatten die Freiburger das 1:0 erzielt. Cheftrainer Thomas Schaaf brachte das jedoch noch nicht aus der Ruhe: "Nach dem frühen Gegentor war mir nicht Angst und Bange, weil ich großes Vertrauen in diese Mannschaft habe. Sie hat dann auch nach vorn alles probiert, aber heute ist uns eben nur ein Treffer gelungen. Das gibt es auch." Kollege Volker Finke kommentierte den Treffer mit einem Schmunzeln: "Das Tor nach nur wenigen Sekunden haben wir geübt und uns genau so vorgenommen. Aber Spaß beiseite, das Team hat sich diesen Punkt sehr verdient." Auch Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs blieb zunächst ruhig und nahm den unglücklichen Auftakt mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis: "Wenn schon ein Gegentreffer, dann nach 19 Sekunden, dann ist wenigstens noch lange genug Zeit, um den Spielstand zu korrigieren." Dann musste aber auch der ehemalige Nationalstürmer gestehen: "Als die Freiburger unmittelbar danach die Möglichkeit zum 2:0 hatten, wurde es mir ein bisschen ungemütlich." Allofs sah sich an das letzte Heimspiel erinnert: "Die Partie war zu vergleichen mit dem Spiel gegen den VfB Lübeck. Wir haben den Freiburgern die Gelegenheiten gegeben, ins Spiel zu kommen."

 

Die Bremer mussten nach dem Rückstand viel Energie aufwenden, um den Ausgleich zu erzielen. Das fiel ihnen sichtbar schwer. "Auf Knopfruck kann keine Mannschaft ein Feuerwerk abbrennen. Das können die Bayern nicht, das kann der VfB Stuttgart nicht und wir auch nicht", sagte Allofs, und deckte Mängel auf: "Uns hat vor allem eine unserer Stärken gefehlt: das Spiel des Gegners früh zu unterbinden und daraus sofort Angriffe einzuleiten." Thomas Schaaf fügte weitere Auffälligkeiten der Mängelliste hinzu: "Unser Passspiel war nicht so genau, und wir haben unsere Aktionen nicht so zwingend abgeschlossen, wie in den letzten Wochen. Das lag natürlich auch an den Freiburgern, die durch ihre starke Defensive nicht soviel zugelassen haben."

 

Wie es gegen den Tabellen-Zehnten zu dem schwächeren Auftritt kommen konnte, erläuterte Klaus Allofs so: "Das Spiel in der vergangenen Woche gegen Stuttgart ist nicht spurlos an uns vorübergezogen. Es hat Kraft gekostet. Die Spieler mussten an ihre Grenzen gehen. Frank Baumann und Ivan Klasnic konnte danach nicht richtig trainieren. Dazu kamen die Abstellungen der Nationalspieler, die nicht dazu beitrugen, dass man sich optimal auf die Bundesliga vorbereiten konnte. Das soll keine Entschuldigung sein, das muss man aber auch bei der Bewertung der Partie berücksichtigen."

 

Völlig einverstanden war dagegen Volker Finke mit dem Auftritt seines Teams: "Laufbereitschaft und das Spiel nach vorn haben wir so umgesetzt, wie wir das wollten. Wir hätten das 2:0 ähnlich früh machen können wie das erste Tor. Der zweite Treffer war keineswegs unrealistisch." An dieser Stelle brachte der Freiburger Trainer auch die Unparteiischen ins Spiel, mit denen er nicht immer einer Meinung war: "Ich denke da auch an die Situation, als uns der zweite Treffer wegen Handspiels abgepfiffen wurde. Ich bin der Meinung, dass man das wegen unabsichtlichen Handspiels hätte weiterlaufen lassen können." Auch den Platzverweis für Zlatan Bajramovic hielt Finke für fragwürdig: "In der Situation, für die er die zweite Gelbe Karte gesehen hatte, war er völlig unschuldig. Das beschwöre ich, das bezeuge ich. Diese Aktion hat direkt vor der Trainerbank stattgefunden. Ich persönlich glaube, dass er sich diese Karte nicht heute in diesem Spiel geholt hat, sondern mit seinen Diskussionen mit den Unparteiischen vor ein paar Wochen."

 

Michael Rudolph

 

 

 

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