Werder-Wille: Wieder ein Spiel umgebogen

Profis
Mittwoch, 17.03.2004 / 04:04 Uhr

An diesem Pokalabend haben die Lübecker kräftig am Thron des Bundesliga-Tabellenführers gerüttelt. Nach ihren zwei Führungstreffern hatten sie sogar Werders Geschäftsführer Klaus Allofs dazu gebracht, erste Zweifel an der Mission "Pokalfinale" zu hegen. Im Zuge der Erleichterung nach dem Schlusspfiff verriet der ehemalige Nationalstürmer: "Ich hatte zwar selbst nach dem 1:2 immer das Gefühl, dass wir noch den Ausgleich machen können, aber ich gebe zu, bis es dazu kam, habe ich schon die Lübecker in Berlin gesehen."

 

Dass es nicht dazu kam, hatten die Bremer vor allem ihrem Siegeswillen zu verdanken, der sie bis zum Schluss immer wieder vor das Tor der Gäste trieb. Vize-Kapitän Fabian Ernst beschrieb es so: "Wir haben bis zum Schluss an den Sieg geglaubt. Zum Aufgeben war das Spiel viel zu wichtig. Wir hätten uns in den Arsch gebissen, wenn wir diese Chance nicht genutzt hätten. In so einer Partie musst du dich auch beim Stand von 1:2 kurz vor Schluss richtig auskotzen." Die derben Worte unterstreichen die Verbissenheit der Bremer, die sie auch am Dienstagabend und wie so oft in den vergangenen Wochen zum Erfolg führte.

 

Klaus Allofs versuchte das Phänomen so zu erklären: "Wir haben diese Moral, diesen Siegeswillen verinnerlicht. Sicher steckt das in jedem Profi drin, aber wir schaffen es auch noch, dass sie es alle zur gleichen Zeit abrufen können. Man muss die Spieler beobachten: Selbst, wenn wir wie heute auch Phasen durchstehen müssen, in denen es nicht so läuft, dann werden zwar einige laut, aber es sind keine Schuldzuweisungen. Missstände werden immer motivierend angesprochen." Allofs vermutet, dass diese Einstellung von den Erfolgen der letzten Wochen sogar noch verstärkt wird: "Natürlich sind für uns dann die Erlebnisse hilfreich. Jeder Spieler weiß, was erreichbar ist, wenn man bis zur letzten Minute daran arbeitet. Man muss es keinem lange erklären. Heute wurden sicher einige an Fürth erinnert, wo wir auch das Spiel gedreht haben."

 

Die Siegermentalität drückt sich auch in der großen Abgeklärtheit auf dem Rasen aus. Als zu Beginn der Verlängerung das 1:2 fiel und alle schon am Weiterkommen zweifelten, reagierte ausgerechnet der Vize-Kapitän Fabian Ernst ruhig: "Als der Treffer fiel, habe ich nicht groß darüber nachgedacht. Ich sah in dem Tor überhaupt kein Problem. Klar war, dass wir weiter nach vorn spielen müssen und dass wir dafür noch über 20 Minuten Zeit haben." Solange brauchten die Werder-Profis dann gar nicht für die Entscheidung. Mit einem Doppelpack in der 111. und 114. Minute machten sie alles klar. Klaus Allofs lobte anschließend: "Stark, dass wir es geschafft haben, nach dem 2:2 die Partie genau so weiter zu spielen, den Schwung mitzunehmen und sofort die Entscheidung zu suchen."

 

Michael Rudolph

 

 

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