Werder gewinnt glücklich phänomenalen Pokalfight

Profis
Mittwoch, 17.03.2004 / 02:54 Uhr

Dieser Pokalabend hat die bisherigen Saison-Ereignisse in diesem Wettbewerb in den Schatten gestellt. Im proppevollen Weser-Stadion tobten 40.000 Fans ihre Teams nach vorn. Und beide Mannschaften ließen sich nicht lange bitten und sorgten für einen Psycho-Krimi der keinen auf seinem Sitz hielt.

 

Werder-Profi Christian Schulz sagte völlig erschöpft nach dem Schlusspfiff: "So etwas habe ich noch nie erlebt." Siegtorschütze Nelson Valdez schwärmte: "Das hier war südamerikanische Begeisterung. Ich fühle mich wie zu Hause." Torhüter Andreas Reinke fasste zusammen, was die meisten dachten: "Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die Lübecker und Bremer Fans, die Spieler des VfB, die einen Riesenkampf geliefert haben, aber auch Dank an unser Team für diesen Wahnsinns-Pokalabend!"

 

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf wusste, dass die Unterstützung des Publikums einen großen Anteil daran hatte, dass die Bremer sich zum achten Mal ins Pokalfinale kämpften: "Die Fans waren fantastisch. Wir liegen gegen den Fünfzehnten der zweiten Liga zurück und sie pushen uns in einer unglaublichen Weise nach vorn. Keine Pfiffe, sondern einfach nur Motivation. Schön, dass wir in den letzten Minuten wieder etwas zurückgeben konnten."

 

Angespornt von der Begeisterung auf den Rängen boten sich beide Teams einen unglaublichen Pokalfight. Vor allem die Lübecker überraschten alle Experten mit ihrer unheimlich mutigen Spielweise: "Sie haben uns mit einer überragenden Leistung alles abverlangt. Lübeck ist hier mit viel Mut, Herz und Leidenschaft angetreten. Wenn sie so in der zweiten Liga weiterspielen, dann führt der Weg nach oben", zollte Thomas Schaaf dem Gegner großen Respekt.

 

Die Gäste ließen sich aber nur schwer von solchen Worten trösten. VfB-Trainer Dieter Hecking sagte: "Das war das unfassbarste Spiel meines Lebens. Ich bin total sprachlos. Ich hätte lieber fünf Stück bekommen, als so unglücklich auszuscheiden." Doch nach einigen Minuten war der Gäste-Coach wieder etwas gefasst. Er wusste natürlich auch, dass sein Team Großes geleistet hatte: "Wir haben Wort gehalten und uns hier mit einer tollen Leistung präsentiert. Wir wussten im Vorfeld des Spiels, dass wir für den Finaleinzug viel Herz und unheimlich viel Glück benötigen werden. Herz hatten wir, aber das Glück hat uns am Ende verlassen. Wir haben hier nur ganz knapp gegen die beste Mannschaft Deutschlands verloren."

 

Den Spielverlauf schilderten auch die Bremer Akteure so. Thomas Schaaf sah eine starke Anfangsphase mit einem kleinen Manko: "Eigentlich sind wir sehr gut ins Spiel gekommen. Allerdings haben wir dann einmal nicht aufgepasst und sind sofort mit dem Gegentreffer bestraft worden. Danach standen wir nicht nah genug an den Gegenspielern und haben immer die entscheidenden Schritte zurück, statt nach vorn gemacht." Kritisch merkte Torhüter Andreas Reinke das Defensivverhalten der Grün-Weißen an: "Wir haben alle fünf Tore selbst geschossen. Daran müssen wir arbeiten."

 

Mittelfeldspieler Johan Micoud zog dennoch folgendes Fazit: "Der Sieg war sehr glücklich. Aber so ist eben der Pokal-Wettbewerb." Von seinem Trainer wurde er am Ende bestätigt: "Das war zwar wieder nicht so grandios heute, aber die Mannschaft hat dennoch nie aufgesteckt und ist immer dran geblieben." Unglücksrabe Mladen Krstajic, der den Ball zum 0:1 ins eigene Netz köpfte, freute sich: "Es wird immer schwerer, jedes Spiel zu gewinnen. Aber auch heute hat sich am Ende wieder unsere Qualität durchgesetzt."

 

Michael Rudolph

 

 

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