Chance genutzt: Werder wieder neun Punkte vor

Profis
Samstag, 13.03.2004 / 22:50 Uhr

Wer auf Höchstspannung und Nervenkitzel steht, war am Samstag im Weser-Stadion genau richtig. Denn dort bekam man beides gleich im Doppelpack geboten. Das Publikum war nicht nur mit den Augen beim Spiel des Tabellenführers gegen Köln. Viele waren auch mit einem Ohr am Radio beim Spiel des FC Bayern gegen Hansa Rostock.

 

Wer nicht so gut ausgestattet war, wusste spätestens nach dem ohrenbetäubenden Lärm bescheid, der nach den Informationen auf der Anzeigentafel aufbrandete. Werder-Profi Christian Schulz schwärmte: "Das war eine sagenhafte Kulisse. Immer wenn der Stadionsprecher 'Achtung' sagte, wusste ich, dass in München etwas Besonderes los war. Die Fans haben dann immer schon so gejubelt, als ob beide Spiele schon abgepfiffen wären." Doch nicht nur "Schulle" hatte den Jubel für die Rostocker Tore im Münchner Olympiastadion mitbekommen. Mittelfeldspieler Johan Micoud trieb nach den Durchsagen seine Mitspieler deutlich sichtbar immer wieder an, diese Chance zum Ausbau der Tabellenführung zu nutzen.

 

Ob diese Szenen mitverantwortlich waren, dass Werder das 3:2 bis zum Schlusspfiff verteidigte, schien Torhüter Andreas Reinke eher fraglich: "Die Tore in München hat man schon mitbekommen. Es wurde im Stadion immer ganz unruhig. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es uns diesmal nicht so gut getan hat." Dass die Ergebnisse sogar negativen Einfluss auf das Bremer Spiel gehabt haben könnten, wollte Cheftrainer Thomas Schaaf nicht bestätigen: "Wir waren schon vor den Zwischenergebnissen aus München nicht mehr so dominant, deswegen glaube ich nicht, dass uns die Ergebnisse in irgendeiner Form gehemmt haben." Auch Geschäftsführer Klaus Allofs misst dem Einfluss der Ergebnisse aus fremden Stadien keine große Bedeutung bei: "Das gehört doch inzwischen zum Spektakel dazu. Wenn wir Meister werden wollen, dann dürfen wir uns nicht von solchen Situationen ablenken lassen."

 

Am Ende, als beide Spiele abgepfiffen waren, schauten dann wieder alle gern auf die Anzeigetafeln des Weser-Stadions. Die bestätigten: Bremen hat den Vorsprung in der Tabelle auf neun Punkte ausgebaut. Anders als bei den Zuschauern, löste diese Momentaufnahme bei den Werder-Profis jedoch keine besonders überschwenglichen Reaktionen aus. Sie blieben auf dem Boden. Tim Borowski schätzte die Situation so ein: "Neun Punkte hören sich gut an, aber es sind noch 30 Punkte zu vergeben. Dass Bayern heute nur ein 3:3 gegen Rostock erreicht hat, zeigt doch nur, wie schnell das gehen kann. Das kann uns auch noch passieren." Krisztian Lisztes sagte: "Es ist doch nicht viel passiert. Wir haben jetzt zwei Auswärtsspiele, wenn wir danach immer noch neun Punkte Vorsprung haben, erst dann wird es für die Bayern ganz schwer.

 

Seine Gedanken machte sich auch Klaus Allofs zur neuen Tabellensituation: "Die Wahrscheinlichkeit auf den Titelgewinn wird mit Spiel zu Spiel größer. Mehr kann man nicht sagen. Entschieden ist noch gar nichts. Erst wenn wir mit zehn Punkten Vorsprung zu unserem Auswärtsspiel bei den Bayern fahren, sind wir Deutscher Meister."

 

Michael Rudolph

 

 

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