Druck standgehalten: Mit Ballsicherheit drei Punkte verdient

Profis
Sonntag, 07.03.2004 / 23:09 Uhr

Werder bleibt cool! Die Bremer haben dem Druck, dem sie durch die guten Vorgaben der Konkurrenz aus München und Stuttgart ausgesetzt waren, standgehalten und die Aufgabe bei den Münchner „Löwen“ mit einer unglaublichen Abgeklärtheit erfüllt. Mit einer beeindruckenden Ballsicherheit verdienten sich die Bremer die drei Punkte. In den 90 Minuten hatten die Grün-Weißen 61 Prozent aller Ballkontakte. „Diese Ballsicherheit sucht in der Bundesliga ihresgleichen“, stellte DSF-Experte Paul Breitner nach der Partie fest.

 

Begünstigt wurde die Überlegenheit in Sachen Ballbesitz aber auch durch den frühen Platzverweis für die Löwen. In der 23. Minute sah der Sechziger Roman Tyce nach einer Tätlichkeit an Bremens Mannschaftskapitän Frank Baumann die Rote Karte. Der Münchner hatte dem Vize-Weltmeister mit dem Ellenbogen niedergestreckt, nachdem der Bremer ihm am Trikot gehalten hatte. „Das war eine klare Sache. Mein Gegenspieler hat mich so an den Rippen getroffen, dass ich kurzzeitige Probleme mit dem Atmen hatte. Die ganze Situtaion wäre nicht enstanden, wenn der Scheidsrichter gleich das Foul an mir geahndet hätte. Aber er ließe weiterlaufen, ich musste am Trikot ziehen und dann kam die Tätlichkeit. Letztendlich haben wir durch die Rote Karte davon profitiert“, sagte Baumann, der für das Trikotziehen seine 5. Gelbe Karte bekam und im nächsten Spiel gesperrt sein wird. „Natürlich ist das nie schön, für ein Bundesligaspiel gesperrt zu sein. Aber früher oder später hätte ich die Gelbe Karte bekommen, deswegen bin ich jetzt auch nicht besonders traurig, auch wenn ich gegen Köln der Mannschaft gern weitergeholfen hätte. Dort sind am kommenden Samstag drei Punkte absolute Pflicht.

 

Der Platzverweis war auch in den Augen der Löwen, ein Knackpunkt im Spiel. Kapitän Markus Schroth: „Kämpferisch war es sicher keine schlechte Leistung. Wir haben 60 Minuten lang in Unterzahl gespielt und nicht sehr viele Chancen zugelassen. Das hat unheimlich viel Kraft gekostet. Die Niederlage wird uns aber nicht zurückwerfen, weil wir von vornherein nicht mit einem Sieg gegen die Bremer rechnen konnten.“

 

Der Tabellenführer spulte in Überzahl erst recht sein ballsicheres Spiel ab. Paul Breitner lobte: „Dass sie in dieser Situation nicht den Kopf verloren haben und blind angerannt sind, zeichnet sie in diesem Jahr aus. Sie sind absolut reif für die Meisterschaft.“ Was dem DSF-Experten so gefiel war jedoch noch lange nicht gut genug für Bremens Cheftrainer Thomas Schaaf. „Diese Überzahl haben wir sicher nicht optimal ausgenutzt. Wir haben uns nicht so bewegt, wie man es hätte machen können und zu oft den langen Ball nach vorn gespielt“, so der Werder-Coach.

 

Der Trainer, der auch dieses Mal wieder mit seiner grauen „Werder-Glücksjacke“ am Spielfeldrand agierte, stieß mit seiner Kritik auf Einsicht bei den Akteuren. Nationalspieler Frank Baumann sagte: „Sich haben wir das Spiel kontrolliert und beherrscht, aber viele Chancen haben wir uns damit nicht erarbeitet. Uns fehlte ein bisschen die Durchschlagskraft. Wir haben uns vielleicht zu sehr darauf konzentriert, den Ball zu halten. Das hätte auch ins Auge gehen können.“ Torhüter Andreas Reinke sah es ähnlich: „Ich hatte vor allem in der ersten Halbzeit den Eindruck, dass wir ein bisschen das Toreschießen vergessen haben. Aber trotzdem machen wir noch zwei Tore.“

 

Die Einsicht der Spieler und die drei Punkte reichten Thomas Schaaf dann auch, um unter den Arbeitstag ein positives Fazit zu ziehen. „Es war das Spiel, das wir erwartet hatten. Gegen 1860 München haben wir uns immer etwas schwerer getan. Da war es klar, dass wir keine Superdinger erwarten konnten. Die Mannschaft setzt jetzt schon seit Wochen die Vorgaben sehr gut um und geht jedes Spiel konzentriert an. Da muss man ihr auch mal ein Kompliment machen.“

 

Michael Rudolph und Tino Polster

 

 

 

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