Ismaëls traumhafte Erlösung vom Dortmund-Fluch

Profis
Samstag, 28.02.2004 / 22:34 Uhr

Schöner hätte man sich diese Fußballgeschichte nicht ausdenken können. Der Mann des Tages hieß ausgerechnet Valérien Ismaël. Der Franzose belohnte mit seinem 25-Meter-Freistoß-Hammer das disziplinierte Spiel seines Teams und erlöste sich gleichzeitig von seinem ganz persönlichen Dortmund-Fluch. "Als der Ball im Netz zappelte, waren meine ersten Gedanken: Drin! Ich bin zufrieden. Heute kein Eigentor!" Bei diesen Worten strahlte der 28-Jährige übers ganze Gesicht. Er wollte gar nicht verheimlichen, dass der Treffer, dem er auch noch seinem Landsmann Guillaume Warmuz in die Maschen setzte, etwas ganz Besonderes war: "Das stimmt, der Jubel nach dem Tor war etwas ganz Spezielles, aber nicht wegen Guillaume, sondern wegen der Journalisten, für die es die ganze Woche kein anderes Thema gegeben hat, als mein Eigentor damals in Dortmund." Richtig böse war "Vale" jedoch nicht auf die Medienvertreter, gleich nach dem Abpfiff nahm er eine Einladung eines Kamerateams des DSF an, das ihn trotz des freien Sonntags zu Dreharbeiten für ein persönliches Porträt bat. Bereits am Sonntagnachmittag werden die Bilder des "Glückspilzes" in der Sendung "Mittdendrin" (16.30 Uhr im DSF) zu sehen sein.

 

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf freute sich am Samstag für Valérien Ismaël: "Ich weiß, dass er sich für diese Partie sehr viel vorgenommen hatte, weil er das Hinspiel sicher noch gut im Kopf hatte. Er wollte alles besonders gut machen und das ist ihm heute gelungen." Der Bremer Coach hätte sich nur gewünscht, dass sein Innenverteidiger schon viel früher zuschlägt und wies auf dessen Großchance in der 9. Minute hin, als er frei vor dem Tor zu lange mit dem Abschluss zögerte: "Da hätte er schon das Tor machen müssen. Aber er war wohl selber überrascht, wie frei er plötzlich vor dem Tor stand."

 

Ailton hätte diese Möglichkeit sicher besser verwertet. Aber bei dem Brasilianer überwog wie bei allen Mitspielern die Freude über das spätere Freistoßtor. "Er übt im Training so oft diese Freistöße, die er sehr gefährlich auf das Tor bringt, heute ist ihm wieder einer gelungen. Super!"

 

Super war Ailton aber auch selbst. Mit seinem 20. Saisontreffer besiegelte er die Dortmunder Niederlage und die weitere 7-Punkte-Tabellenführung. Sein Kommentar: "Der Treffer war gut für mich, gut für Thomas Schaaf und gut für das Publikum, mit dem ich heute feiern konnte. Dass mir mein 20. Tor heute vor eigenem Publikum gelungen ist, war sehr gut."

 

Wie nah Freud und Leid beim Fußball zusammen liegen und wie weit Höhen und Tiefen voneinander entfernt sein können, machte das Schicksal des Dortmunder Kapitäns Tomas Rosicky deutlich: Während in der Bremer Kabine die drei Punkte gefeiert wurden, lag er auf einer Trage und war unterwegs ins Krankenhaus. Das Spiel war für ihn nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Mladen Krstajic beendet: Der Tscheche war so unglücklich auf dem Unterarm aufgekommen, dass er sich mehrfache Brüche zuzog. Sein Coach Matthias Sammer sagte in der Pressekonferenz ernst: "Der Unterarm ist kaputt. Es sah nicht sehr angenehm aus. Da waren einige Dinge nicht an der Stelle, wo sie sein sollten." Werders Coach Thomas Schaaf drückte stellvertretend für alle Werderaner sein Bedauern aus: "Natürlich denken wir auch an den unglücklichen Zusammenprall mit Rosicky. Wir wünschen ihm alles Gute und eine schnelle Rückkehr."

 

Michael Rudolph

 

 

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