Dass dieses Polster erhalten blieb, machte die sportliche Leitung der Bremer vor allem an der Geschlossenheit des Teams fest. "Wir sind trotz unserer Ausfälle sehr überzeugend aufgetreten. Das ganze Team hat sich auf dem Feld als homogene Einheit präsentiert", stellte Thomas Schaaf fest und konnte damit seine Personalexperimente als gelungen abhaken. Nach dem Ausfall von Mladen Krstajic und dessen Ersatzmann auf dieser Position, Frank Baumann, beordertete Schaaf Fabian Ernst in die Innenverteidigung und ließ im Mittelfeld statt Baumann und Ernst das Duo Lagerblom/Borowski agieren. "Das Vertrauen zu all unseren Spielern ist groß. Jeder hat seine Aufgabe sehr gut gelöst. Auch alle, die später reingekommen sind, haben sich sofort zurechtgefunden. Darin liegt sicher auch Grund für unsere Stärke. Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir sicher mehr Möglichkeiten durch unsere Spieler auf der Bank", analysierte Klaus Allofs und bestätigte ebenfalls den Erfolg des Experiments "Ernst als Innenverteidiger": "Jeder gute Spieler kann zwei, drei Positionen besetzen. Fabian hat außerdem jahrelang da hinten gespielt, bevor er zu uns kam. Er hat der Mannschaft heute geholfen."
Dass die Bremer gegen Hertha einen so ungefährdeten Sieg einfahren konnten, lag aber auch ein wenig an der Verunsicherung der abstiegsgefährdeten Berlinern. So sah es zumindest deren Trainer Hans Meyer nach dem Abpfiff: "Eigentlich wollten wir nachweisen, dass wir in den vergangen vier Wochen gut gearbeitet haben. Das konnten wir aber nur in den ersten 17 Minuten bis zum Gegentor zeigen. In dieser Zeit haben wir gut mitgespielt und standen diszipliniert. Doch nach dem Gegentreffer war alles wie abgeschnitten. Danach haben wir so wie im Herbst gespielt. Wir haben es Werder leicht gemacht, einen standesgemäßen Sieg einzufahren. In der zweiten Hälfte haben die Bremer keine Bäume ausgerissen, aber es hat gereicht, um uns zu kontrollieren." Thomas Schaaf wollte da gar nicht widersprechen: "Wir haben sicher mit den Gedanken an das schwere Pokalspiel gegen Greuther Fürth, in der zweiten Hälfte einen Gang rausgenommen."
Michael Rudolph
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