Bester Torjäger, bester Keeper, aber Finale unglücklich verloren

Profis
Dienstag, 06.01.2004 / 15:31 Uhr

Sie waren ganz dicht dran auch bei ihrem zweiten Auftritt in der Halle als Sieger vom Platz zu gehen. Doch im Finale beim Pokalturnier in Schwerin musste sich Werder Bremen dem VfB Lübeck mit 0:1 geschlagen geben. Ein von Christian Schulz unglücklich abgefälschter Ball sorgte für die Entscheidung. "Am Ende ist es schon ein wenig enttäuschend das Finale so zu verlieren. Aber die Lübecker haben es sich verdient", sagte Simon Rolfes nach dem Turnier und fügte hinzu. "Uns hat man angemerkt, dass am Ende ein bisschen die Puste fehlte. Aber wieder im Finale gewesen zu sein, kann sich trotzdem sehen lassen." Dieses Fazit zog auch Werders Co-Trainer Kalli Kamp: "Ich bin mit der Leistung der Mannschaft zufrieden. Dass wir wieder das Finale erreicht haben zeigt, dass wir engagiert zu Werke gegangen sind. Dort sind wir dann unglücklich in Rückstand geraten. Uns fehlte am Ende die Frische, das Spiel umzudrehen. Gratulation an den VfB Lübeck."

 

Dabei sah es für die Bremer von Beginn an sehr gut aus, auch das Schweriner Turnier zu gewinnen. Nach den deutlichen Erfolgen in der Vorrunde gegen Denizlispor und den späteren Turniersieger Lübeck, wartete im Halbfinale der FC Hansa Rostock. Und der Titelverteidiger verlangte den Bremern alles ab. In einer hitzigen und dramatischen Partie stand es nach 20 Minuten 3:3-Unentschieden. Im anschließenden Neunmeterschießen war es dann Werders Schlussmann Andreas Reinke, der mit zwei gehaltenen Neunmetern seine Mannschaft ins Finale brachte.

 

Doch auch wenn es am Ende auch nicht für den ganz großen Coup gereicht hat, konnten die Bremer zwei Trophäen mit nach Hause nehmen. Ivan Klasnic holte sich mit sechs Treffern den Titel des besten Torschützen und Andreas Reinke wurde zum besten Torhüter des Turniers gewählt. "Ich freue mich über die Auszeichnung, die ich erhalten habe und hoffe, dass sie mir in den nächsten Wochen zusätzlichen Ansporn verleiht", sagte der 23-jährige kroatische Stürmer. Etwas ungläubiger schaute da schon der Werder-Torwart als er den Pokal des besten Keepers überreicht bekam. "Ich bin doch etwas überrascht über diese Ehre. Damit habe ich nicht gerechnet. Da war sicher ein wenig Heimatbonus dabei."

 

Der Turnierverlauf von Schwerin in Zahlen und Fakten

 

Das Hallenteam von Werder Bremen: (Tore)

Andreas Reinke, Michael Jürgen, Tim Borowski (2), Ivan Klasnic (6), Nelson Valdez (1), Christian Schulz, Simon Rolfes, Marco Reich (1), Pekka Lagerblom, Paul Stalteri, Holger Wehlage, Marco Stier (2)

 

 

Vorrunden-Gruppe A:

FC Eintracht Schwerin

FC Hansa Rostock

Hamburger SV

 

Vorrunden-Gruppe B:

VfB Lübeck

Werder Bremen

Denizlispor

 

Vorrunde:

 

Spiel 1: 17:30 – 17:53 Uhr FC Eintracht Schwerin - FC Hansa Rostock 1:2

Auftakt in Schwerin. Im Eröffnungsspiel besiegte der FC Hansa den Gastgeber. Das Anschlusstor der Schweriner kurz vor Schluss fiel zu spät, um das Spiel noch zu kippen.

 

Spiel 2: 17:57 – 18:20 Uhr Werder Bremen - Denizlispor 5:2

Werder macht da weiter, wo sie in Oldenburg aufgehört haben. Ivan Klasnic und Nelson Valdez sorgten für die schnelle Führung. Mitte der ersten Hälfte gelang den Türken der Anschlusstreffer.

Kaum eine Minute war im zweiten Durchgang gespielt, da schlug es im gegnerischen Kasten erneut ein. Marco Stier trug sich in die Torschützenliste ein. Zweiter Treffer für Ivan Klasnic. In Zusammenarbeit mit Marco Stier trifft er zum 4:1. Denizlispor ohne den Hauch einer Chance. Tim Borowski baute nach schöner Vorarbeit von Pekka Lagerblom die Führung weiter aus. Der erneute Anschlußtreffer des Teams aus Fernost fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht.

 

Stimmen zum Auftaktsieg

Marco Reich: "Ein grandioser Auftaktsieg. Wir knüpfen nahtlos an die sehr gute Leistung von gestern an. Ich versuche jetzt natürlich auch mein erstes Tor zu schießen. Vielleicht klappt das im nächsten Spiel."

 

Andreas Reinke: "Trotz meiner kaputten Schuhe nur zwei Gegentore gekriegt! Es macht mir richtig Spaß. Das war für mich das erste Spiel in der Halle seit vier Jahren. So lange habe ich in Griechenland und Spanien gespielt. Da gab es keinen Hallenfußball. Man merkt, dass die Jungs Spaß haben gegen den Ball zu treten nach der langen Busfahrt, die wir hinter uns gebracht haben. Durch die Winterlandschaft sind wir erst kurz vor dem Spiel angekommen."

 

Spiel 3: 18:24 – 18:47 Uhr FC Eintracht Schwerin - Hamburger SV 0:3

Für die Gastgeber war durch die Niederlage das Turnier bereits schon wieder vorbei. Anders dagegen der HSV. Die Hamburger kämpfen nun im letzten Gruppenspiel gegen den FC Hansa Rostock um den Gruppensieg.

 

Spiel 4: 18:51 – 19:14 Uhr VfB Lübeck - Denizlispor 3:1

Wie schon in Oldenburg sind die Gäste aus Fernost durch die Niederlage bereits in der Vorrunde gescheitert. Lübeck spielt nun gegen Werder um den Gruppensieg.

 

Spiel 5: 19:18 – 19:41 Uhr FC Hansa Rostock - Hamburger SV 1:1

Die Zuschauer in der Kongresshalle spürten, dass sich beide Teams bereits für das HAlbfinale qualifiziert hatten. Bis zur Halbzeit stand es 0:0-Unentschieden im Nordderby zwischen den beiden Bundesligisten. Am Ende hieß es 1:1-Unentschieden in einem schwachen Spiel.

 

Spiel 6: 19:45 – 20:08 Uhr Werder Bremen - VfB Lübeck 4:1

Rumms, da schlug Werders Torfabrik schon wieder zu. Nachdem sich Pekka Lagerblom stark durchgesetzt hatte, netzte Ivan Klasnic zur Führung ein. Und wenig später setzte Werders Kroate noch einen drauf und markierte seinen vierten Treffer an diesem Abend.

Auch im zweiten Durchgang ließen die Werderaner nichts anbrennen. Ivan Klasnic besorgt das 3:0. Dann noch einmal Hoffnung für die Lübecker. Anschlusstreffer. Doch Tim Borowski stellte direkt nach Wiederanpfiff den alten Abstand wieder her.

 

Stimmen zum Einzug ins Halbfinale

Ivan Klasnic: "Es läuft super heute! 5 Tore bis jetzt. Die Torjägerkrone lasse ich mir heute nicht mehr nehmen. Gestern haben sie sie mir ja nicht gegönnt, obwohl ich gleich viele Treffer erzielt habe, wie der beste Torschütze. Heute möchte ich bester Torjäger und bester Spieler werden."

 

Paul Stalteri: "Ich freue mich, dass es für die Jungs so gut läuft. Leider musste ich mich nach dem ersten Spiel bereits wieder umziehen. Ich habe leichte Oberschenkelprobleme und möchte nichts riskieren. Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich hoffe trotzdem, dass wir das Turnier gewinnen."

 

Abschlusstabelle Gruppe A

1. Hamburger SV, 4 Punkte, 4:1 Tore

2. FC Hansa Rostock, 4 Punkte, 3:2 Tore

3. FC Eintracht Schwerin, 0 Punkte, 1:5 Tore

 

Abschlusstabelle Gruppe B

1. Werder Bremen, 6 Punkte, 9:3 Tore

2. VfB Lübeck, 3 Punkte, 4:5 Tore

3. Denizlispor, 0 Punkte, 3:8 Tore

 

Halbfinale:

 

Spiel 7: 20:23 – 20:46 Uhr Hamburger SV - VfB Lübeck 2:3

Lübeck schaffte die Sensation und steht im Finale. Eine zweimalige Führung reichte den Hamburgern nicht, um den VfB zu bezwingen. Jens Scharpings Tor kurz vor Schluss sorgte für die Entscheidung.

 

Spiel 8: 20:50 – 21:13 Uhr Werder Bremen - FC Hansa Rostock 2:1 n.NmS.(3:3)

Die Begegnung der Bundesligisten entwickelte sich zu einem echten Highlight an diesem Abend. Bremen ging durch die Treffer von Ivan Klasnic und Marco Stier mit 2:0 in Führung. Noch vor der Pause gelang Titelverteidiger Rostock der Anschlusstreffer.

Der zweite Durchgang wurde hitziger. Nach einem kleinen Gerangel sehen Klasnic und Maul die gelbe Karte. Marco Reich baute die Führung auf 3:1 aus. Doch ein Doppelschlag der Rostocker sorgte noch für den Ausgleich und das anschließende Neunmeterschießen, das Werder für sich entscheiden konnte.

 

Schützen beim Neunmeterschießen

1:0 Stier

Rydlewicz scheiterte an Reinke

2:0 Klasnic

2:1 Schultz

Borowski scheiterte an Klewer

Maul scheiterte an Reinke

 

Stimmen nach dem dramatischen Halbfinale

Ivan Klasnic: "Das war das schwerste Spiel des Turniers. Wir hatten nicht nur Rostock, sondern auch die Zuschauer gegen uns. Und auch der Schiedsrichter hat uns nicht gerade vevorteilt."

 

Juri Schlünz: (Konnte nach der Dramatik schon wieder lachen und flachste) "Das ist Wettbewerbsverzerrung mit so einem dicken Torhüter im Kasten!"

 

Andreas Reinke: "Es macht einfach nur Spaß! Jetzt wollen wir uns auch den Pott holen."

 

Spiel um Platz 3:

 

Spiel 9: 21:28 – 21:55 Uhr Hamburger SV - FC Hansa Rostock 7:0

Die Rostocker machten nach dem dramtischen Halbfinale einen platten Eindruck. Ganz anders dagegen der HSV, der mit vier Treffern schon zur Halbzeit alles klar machte.

Im zweiten Durchgang kam es noch dicker für den FC Hansa. Am Ende stand es verdient 7:0 für die Hamburger.

 

Finale:

 

Spiel 10: 22:00 – 22:27 Uhr VfB Lübeck - Werder Bremen 1:0

 

Kein Vergleich mit dem Vorrundenspiel, das Werder deutlich für sich entscheiden konnten. Lübeck erspielte sich im ersten Durchgang sogar ein leichtes Üergewicht, doch wie schon im Halbfinale erwies sich Andreas Reinke als sicherer Rückhalt.

Doch Werder tat sich auch weiterhin schwer und konnte nicht an die Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen und so kam es wie kommen musste. Nachdem Christan Schulz den Ball abgefälscht hatte, gingen die Lübecker mit 1:0 in Führung, woran sich bis zum Ende auch nichts mehr ändern sollte.

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