Weihnachtsmann Ismaël beschenkt sich selbst

Profis
Mittwoch, 17.12.2003 / 02:39 Uhr

Diese Quote konnte ein Bundesligaspieler zuletzt vor 23 (!) Jahren vorweisen. 16 Mal traf 1980 Manfred Burgsmüller im Trikot von Borussia Dortmund ins Netz. Seit Dienstagabend steht diese phantastische Leistung auch auf Ailtons Visitenkarte. Mit dem 1:0 in der dritten Spielminute beschenkte sich der Brasilianer frühzeitig und baute seinen Vorsprung im direkten Duell gegen seinen härtesten Verfolger Martin Max (12 Treffer) aus. Die unglaublich Serie könnte nun dazu beitragen, dass Ailton pünktlich aus seinem Winterurlaub zurückkehrt. Cheftrainer Thomas Schaaf begründet die Hoffnung so: "Toni hat so einen Lauf, der wird gar nicht wegfahren und am liebsten gleich weiter spielen. Aber im Ernst: Er hat eine Riesen-Chance sich seinen Traum vom Torschützenkönig zu erfüllen. Die ganze Mannschaft kann ihm dabei helfen. An seiner Stelle würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich das Team im Januar alleine trainieren lasse oder gleich ein Zeichen setze, von Beginn konzentriert weiterarbeiten zu wollen. Ich weiß, es laufen sicher Wetten darüber, wann er kommt. Ich würde diesmal auf eine pünktliche Rückkehr setzen." Doch erst einmal hat der Südamerikaner den Urlaub bitter nötig. Am Dienstagabend musste er mit einem Pferdekuss in der 60. Minute ausgewechselt werden. "Er wurde schon in der Pause mit einem Eisbeutel behandelt, musste dann jedoch trotzdem humpelnd vom Platz", erklärte Schaaf, der jetzt auf die heilenden Kräfte der brasilianischen Sonne hofft.

 

Doch auch die anderen Tore des Abends hatten ihre ganz eigene Geschichte. So sorgte Abwehrspieler Valérien Ismaël mit dem 2:0 nicht nur für die Erlösung der ganzen Mannschaft im Spiel gegen widerspenstige Rostocker, sondern auch für die eigene Befreiung. "Endlich hat es geklappt", seufzte der Franzose zufrieden, "ich bin so froh. Mir boten sich in dieser Hinserie schon so viele Chancen und ausgerechnet heute klappt es mit einem so wichtigen Treffer." Der Jubel über das Bundesliga-Premieren-Tor war dementsprechend außergewöhnlich. "Vale" rannte schnell zur Trainerbank, und zog sich eine Weihnachtsmannmütze auf und malte ein Herz in die Luft. "Das war für alle die da waren. Für ein schönes Weihnachten und ein glückliches Leben. Heute abend wird es sicher noch ein Glas Champagner und natürlich ein kleines 'Becks' geben", sprudelte es aus dem Torschützen heraus. Vergessen waren die Bilder, als er am 5. Spieltag nach dem kuriosen Eigentor in Dortmund untröstlich war. Zahlreiche sehenswerte Vorstöße hatte er seitdem gestartet, um ein "richtiges" Tor folgen zu lassen. Gegen Hansa wurde sein Wille belohnt.

 

Für den Franzosen Grund genug eine Liebeserklärung an Bremen abzugeben: "Das war ein tolles halbes Jahr. Ich hätte nie gedacht, dass ich schon jetzt mit Bremen Erster der Bundesliga bin. Aber ich habe gefunden, was ich gesucht habe: Einen sehr guten Verein, mit einer tollen Mentalität in einer ruhigen Stadt. Hier fühle ich mich wohl."

 

Das Stimmungsbarometer zeigte auch bei Krisztian Lisztes ein kräftiges Hoch an. Nach dem verwandelten Elfmeter in Leverkusen traf er gegen Rostock schon wieder. "Das ist ein wunderbares Gefühl. Von mir aus, könnten wir ohne Winterpause weiterspielen. Wenn du in einem Spiel triffst, dann bist du im darauffolgenden viel ruhiger vor dem Tor und machst intuitiv das Richtige." So war es auch beim 3:0. Krisztian nimmt einen herrlichen Pass von Tim Borowski an und jagt die Kugel kompromisslos ins lange Eck des Rostocker Gehäuses.

Es war das schönste Tor des Abends. Und das letzte vor der Winterpause als Tabellenführer. Fröhliche Weihnachten.

 

Michael Rudolph

 

 

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