Allofs coole Reaktionen auf Hoeneß-Stichelei

Profis
Samstag, 06.12.2003 / 21:24 Uhr

Wer nach den lobenden Worten von Bayern-Manager Uli Hoeneß in den Tagen vor dem Spitzenspiel der Münchner beim SV Werder eine Entwicklung zu einer fast liebevollen Beziehung zwischen beiden Klubs befürchtet hatte, konnte nach dem Abpfiff der Partie aufatmen. In den Aussagen der Klubverantwortlichen war sie wieder zu spüren: die Rivalität, die das Duell seit Jahren ausmacht. Bayern-Manager Uli Hoene legte so richtig los: "Wir können mit diesem Ergebnis zufrieden sein, die Bremer wahrscheinlich nicht. Sie waren vor der Partie der Favorit und ich hatte gedacht sie würden auch so spielen", kommentierte er süffisant und legte noch einen drauf: "Heute haben sie nicht wie ein deutscher Meister gespielt. Wenn sie so weitermachen, dann werden wir sie noch einholen."

 

Werders Sportdirektor Klaus Allofs reagierte gelassen, als er von Journalisten zu den Hoeneß-Aussagen befragt wurde: "Das ist mir so egal, wie die Bayern ihre Leistung einschätzen. Ich fand, dass wir insgesamt gesehen, einen Tick besser waren. Wenn das heute ein Boxkampf gewesen wäre, hätten wir nach Punkten gewonnen." Auf den Hinweis eines Medienvertreters, dass das Uli Hoeneß genau andersherum sehen würde, konterte Allofs: "Wahrscheinlich versteht er nicht so viel vom Boxen."

 

Doch das Werder-Vorstandsmitglied ließ auch nicht den Eindruck entstehen, Bayern nicht ernst zu nehmen. Im Gegenteil: "Die Bayern sind weiterhin ein Anwärter auf die Meisterschaft, da müssen wir uns nichts vormachen. Aber wenn auch wir weiter so spielen, werden wir oben dabei bleiben. Wenn die Bayern eine Spitzenmannschaft sind, dann sind wir doch auch eine, wie das Ergebnis zeigt."

 

Doch nicht nur die beiden Funktionäre sprühten am Samstagabend nicht vor Zuneigung. Auch zwischen den Trainern gab es die eine oder andere Missstimmung. So sah sich Chefcoach Thomas Schaaf gezwungen zu reagieren als sein Kollege Ottmar Hitzfeld über Ivan Klasnic sagte: "Er ging theatralisch zu Boden und der Bremer ist ja auch ein Spieler, von dem man das kennt." Genau das ging Schaaf zu weit: "Ivan gehört überhaupt nicht zu den Spielern, die sich in so einer Situation fallen lassen würden. Wenn man ihn nach diesem Spiel so einordnet, müsste man in diesem Zusammenhang einige Spieler mehr nennen." Schaaf nannte keine Namen, doch gerade Hasan Salihamidzic hatte sich vom Bremer Publikum ein gellendes Pfeifkonzert eingehandelt, nachdem er sich nach einem Zweikampf mit Krisztian Lisztes übertrieben am Boden wälzte, sich kurz behandeln ließ und sehr schnell wieder ohne Beschwerden auf Feld kam.

 

Schön, dass der Abend dennoch mit einer fairen Geste endete. Cheftrainer Thomas Schaaf wünschte während der Pressekonferenz seinem Kollegen und der Mannschaft des FC Bayern alles Gute für das schwere Champions-League-Spiel beim RSC Anderlecht. Ottmar Hitzfeld bedankte sich.

 

Michael Rudolph

 

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