Rückendeckung für seine Kritik am Schiedsrichter-Assistenten bekam Schaaf von Sportdirektor Klaus Allofs. Das Werder-Vorstandsmitglied ergänzte: "Ich gebe dem Trainer recht. Da hat sich wohl im zweiten Durchgang eine gewisse Müdigkeit beim Linienrichter breit gemacht. In der Situation vor dem Gegentor war es um so ärgerlicher, weil unsere Abwehrspieler ganz bewusst auf einer Linie standen und herausgerückt sind." Defensiv-Spieler Paul Stalteri rieb sich in der Situation die Augen: "Dass es Abseits war, habe ich nicht gleich gesehen, aber ich habe mich doch sehr gewundert, dass am langen Pfosten gleich zwei Spieler so frei standen. Das ist ärgerlich." Verschlossen gab sich dagegen Mittelfeldspieler Krisztian Lisztes: "Das ist zwar Schade, aber solche Entscheidungen gehören zum Spiel. Ich werde mich damit nicht weiter beschäftigen."
Der Ungar bezog seine Aussage auf alle strittigen Entscheidungen, denn der fehlende Abseitspfiff war nicht der einzige Diskussionspunkt. Mit dem Elfmeterpfiff machte sich Knut Kircher wiederum unbeliebt bei den Bayern. Bixente Lizarazu, der Ivan Klasnic gefoult hatte, sagte erbost: "Ja, ich habe ihn getroffen, aber es war überhaupt keine Absicht damit verbunden. Wer so einen Strafstoß pfeift, der muss in einem Spiel ständig pfeifen." Ivan Klasnic beschrieb die Szene so: "Ich gehe zum Ball und merke, dass mein Gegenspieler nicht gleich reagiert. Plötzlich werde ich im Gesicht getroffen. Alle Fernsehbilder werden das klar belegen. Und wenn der Schiedsrichter das pfeift, kann man ihm keinen Vorwurf machen. Wenn der Pfiff nicht gekommen wäre, hätte ich mich aber auch nicht beschwert und weiter gespielt."
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld sprach von einem "umstrittenen Elfmeter, der Bremen die Möglichkeit zum Kontern gab und ihnen weitere Chancen ermöglichte." Wäre den Münchnern nicht noch der Ausgleich geglückt, hätte er sicher unversöhnlicher reagiert. "Wenn wir dieses Spiel verloren hätten, dann wäre es ein Schlag ins Gesicht meiner Mannschaft gewesen." Dieses Schicksal hat der Linienrichter den Münchnern jedoch erspart.
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Michael Rudolph