Im Fußball-Rausch vor der Pause macht Werder alles klar

Profis
Sonntag, 26.10.2003 / 00:40 Uhr

Der SV Werder wildert weiter auf fremden Plätzen. Mit dem 4:2-Sieg in Freiburg feierten die Grün-Weißen bereits den vierten Auswärtserfolg im fünften Spiel. In der 150. Bundesligapartie als Cheftrainer wurde Thomas Schaaf damit von seinem Team mit einem neuen Vereinsrekord beschenkt. Mit ihrem Tore-Festival in der ersten Halbzeit konnten die Bremer dabei nahtlos an die Fußball-Gala vom letzten Auswärtsspiel in Köln anknüpfen und stellenweise noch überlegener auftreten. Am Ende hinterließen sie staunende Freiburger. Torhüter Richard Golz stellte nach dem Schlusspfiff fest: „Bremen ist nicht unser Kaliber. Sie werden in dieser Saison mit Sicherheit um den Titel mitspielen.“ SC-Coach Volker Finke hätten seinem Schlussmann diese Erkenntnis schon vor der Partie mitteilen können: „Nachdem ich mir in dieser Woche zur Vorbereitung die Videos der Bremer Spiele angesehen habe, muss ich sagen, dass sie das spielstärkste Team der Bundesliga sind.“

 

Mit soviel Lob bedachte die sportliche Leitung der Werderaner jedoch nur die Leistung in der erste Hälfte der Partie, die Ailton und Micoud jedoch für die Vorentscheidung genügte. Sportdirektor Klaus Allofs dazu: „In dieser Phase haben wir eine eindrucksvolle Leistung gezeigt. Wir sind im Stil einer echten Spitzenmannschaft aufgetreten und hatten wieder einen absolut überragenden Johan Micoud auf dem Platz.“ Auch Thomas Schaaf war mit den ersten 45 Minuten zufrieden: „Wir konnten an die gute Leistung aus dem Spiel gegen den VfB Stuttgart anknüpfen. Diesmal gelang es uns jedoch auch das Ergebnis zu unseren Gunsten zu gestalten. Im ersten Durchgang haben wir alles, was besprochen worden ist, sehr gut umgesetzt. Vor allem das Umschalten von Abwehr auf Angriff war vorbildlich. Dabei haben wir gemessen an den Torchancen heute zu wenig Treffer erzielt.“ Besonders anschaulich beschrieb Vize-Kapitän Fabian Ernst das Bremer Defizit des Tages: „Wir hätten acht Tore schießen müssen. Ich kann mich an kein Auswärtsspiel erinnern, in dem wir mehr Chancen hatten als heute.“

 

In der zweiten Hälfte mischten sich in die kurze Werder-Mängelliste neben der relativ geringen Torausbeute auch die Unkonzentriertheiten im gesamten Team. Das Ergebnis: Freiburg konnte zwei Szenen zu den beiden Gegentreffern nutzen. Die ärgerten nicht nur Klaus Allofs. „Alles wäre gut, wenn wir hier zu Null vom Platz gegangen wären. Es hätte Andreas Reinke, unserer Abwehr und dem ganzen Team noch mehr Sicherheit gegeben“, so das Werder-Vorstandsmitglied, das dabei schon an die nächste große Aufgabe am Dienstag dachte: „Mit mehr Konzentration hätten wir nach dem 3:0 rationeller spielen können, um Kräfte für das Pokalspiel gegen Wolfsburg zu sparen. Aber durch das Gegentor war das nicht möglich. Künftig müssen wir in solchen Spielen cleverer agieren.“ Zwei unterschiedliche Lösungsvorschläge dafür hatte Cheftrainer Thomas Schaaf parat. „Bei ähnlichen Situationen werde ich in Zukunft die Mannschaft nicht mehr in die Kabine lassen. Dort haben wir über alle gefährlichen Situationen, die uns erwarten konnten, gesprochen und trotzdem haben wir sie zugelassen und sind wieder in Bedrängnis gekommen“, so der Cheftrainer, der lächelnd hinzufügte: „Vielleicht stellen wir auch den Antrag, in Zukunft ohne Halbzeitpause durchspielen zu dürfen.“

 

Dass die Bremer trotz der beiden Gegentreffer als Sieger vom Platz gingen, lag nicht zuletzt wieder an der starken Leistung von Fabian Ernst. Der hatte zum Sieg wieder zwei Assists zum dritten und vierten Bremer Tor beigesteuert. Und freut sich auf die statistischen Sonderpunkte. „Die Scorer-Wertung ist schon eine Liste, die mich interessiert und mir einiges bedeutet. Seit ich in Köln drei Tore vorbereitet habe, schaue habe ich sie im Auge. Dabei habe ich momentan einen Lauf.“ Die Zahlen belegen „Fabe“. Seit dem Spiel in der Domstadt konnte er bisher immer mindestens einen Treffer unmittelbar vorbereiten. Im Auge hat der zweifache Nationalspieler jedoch auch ganz andere Ziele. Mit Blick auf den Spielplan entwickelt er schon eine gewisse Vorfreude auf die Bayern und Leverkusen. „Wir wissen jetzt, dass wir das Potenzial für ganz oben haben. Jetzt müssen wir nur auch mal eine der großen Mannschaften bezwingen“, so Ernst.

 

Michael Rudolph

 

 

 

 

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