Nationalspieler Fabian Ernst erklärte nach der Partie: "Wir haben gegen die Spitzenteams aus Dortmund und Stuttgart verloren, aber auch gesehen, dass uns keine Welten trennen. Auch eine Mannschaft wie Stuttgart ist anfällig. Man konnte doch sehen, wie stark auch ihr Auftritt heute vom Einsatz eines Zvonimir Soldo abhängig war. Als er verletzt draußen bleiben musste, bekamen sie Probleme." Auch der Ex-Stuttgarter Krisztian Lisztes sieht keinen Grund, warum die Niederlage langfristige Folgen haben sollte: "Ich denke nicht, dass wir einen Knacks bekommen. Stuttgart hatte die gleiche Klasse wie Dortmund. Die Niederlage dort hat uns nicht zurückgeworfen."
Die sportliche Leitung des SV Werder hat ebenfalls genau auf die Präsentation des Teams geschaut. "Nur dass hier kein falscher Eindruck entsteht: Mich ärgert jede Niederlage", schickte Cheftrainer Thomas Schaaf voraus und analysierte sein Team anschließend so: "Die Mannschaft wollte siegen, hat sich Feldüberlegenheit erkämpft und große Chancen herausgearbeitet. Eine Niederlage gegen die Schwaben als Rückschlag zu bezeichnen, wäre zu dramatisch ausgedrückt. Wir spielen bisher eine starke Bundesliga-Saison und das hat sich auch durch diese Partie nicht geändert." Sportdirektor Klaus Allofs bestärkte den Coach: "Mir hat gefallen, dass die Mannschaft trotz des ungünstigen Spielverlaufs Moral gezeigt hat."
Dass der SV Werder in dieser Saison gegen die direkten Konkurrenten Punkte lässt, will das Bremer Vorstandsmitglied nicht überbewerten: "Wir haben bisher gegen zwei Spitzenmannschaften verloren, weil wir uns einmal das entscheidende Tor selbst reingeköpft haben und heute 15 Minuten nicht richtig konzentriert waren. In beiden Partien waren wir nicht die schlechtere Mannschaft."
Dass die Mannschaft mit der Niederlage gegen den VfB Stuttgart die Chance ausließ, sich mit dem besten Werder-Saisonstart der Bundesligageschichte zu verewigen, stört Allofs am wenigsten: "Wir sind ohnehin nicht scharf auf irgendwelche Serien. Wir wollen am Saisonende international spielen und nicht statistische Wertungen gewinnen, die am Ende niemanden interessieren."
Michael Rudolph
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