Es war kein Spiel für schwache Nerven am Sonntagabend. Obwohl der SV Werder immer in Führung lag, konnten sich die Anhänger der Grün-Weißen nie sicher sein, am Ende einen Sieg feiern zu können. Torhüter Andreas Reinke fasste den Nervenkitzel dieser Partie nach dem Abpfiff am besten zusammen: "Erst haben wir die Wolfsburger mit unseren Toren geschockt, dann haben sie uns geschockt. Wir konnten sie aber wieder schocken. Es war eine ständige Schockerei von einer Seite auf die andere." Dass den Werderanern in diesem Psychospiel letztendlich die spielentscheidenden Treffer gelangen erzählte Ivan Klasnic: "Unser Trumpf war heute, dass wir immer direkt zurückgeschalgen haben, wenn die Wolfsburger ihre Treffer erzielten." Genau so sah es auch Gäste-Trainer Jürgen Röber, der sich schwarz ärgerte, über das fehlerhafte Verhalten seines Teams. "Daran erkennt man unser gegenwärtiges Problem. Immer wenn wir das Gefühl haben, dass wir dran sind, lassen wir den Gegner besser ins Spiel kommen", so der Wolfsburger Coach und zählt auf: "Wir schießen das 2:1 und haben die Möglichkeit mit diesem Spielstand in die Pause zu gehen. Aber wir bekommen gleich das 1:3." Sorgenfalten trieb Jürgen Röber jedoch schon das erste Tor nach zwei Minuten auf die Stirn: "Das hat bei uns alles über den Haufen geworfen: Wir wollten sicher stehen, den Gegner kommen lassen, aber das war dann nicht mehr möglich. Insgesamt haben wir heute einfach fünf Tore zu viel bekommen."