Was auch immer die elf Tottenham-Profis dazu veranlasste, einen derartigen Leistungswandel nach nur einer kurzen Halbzeitunterbrechung zu ermöglichen - mit Wiederanpfiff jedenfalls schlossen sich „außergewöhnliche“ (The Guardian) 45 Minuten in Arsenals Wohnzimmer an. Trainer Harry Redknapp hatte seine Spieler vor die Wahl gestellt: „Die Sache war klar. Entweder wir werden hier mit vier oder fünf Toren geschlagen oder wir versuchen alles, um den Anschlusstreffer zu erzielen.“ Sie entschieden sich für letztere Variante. Der gerade von einer Sprunggelenks-OP genesene und soeben erstmalig wieder eingewechselte Jermaine Defoe gewann ein Kopfball-Duell, van der Vaart bediente daraufhin Gareth Bale, der wiederum setzte den Ball mit dem linken Außenrist ins linke Eck (50.).
Die Partie begann von Neuem und war siebzehn Minuten darauf - unter gütigstem Beistand der Gastgeber - auch aus Ergebnissicht ausgeglichen. Der in der Freistoß-Mauer ganz außen platzierte Cesc Fabregas hob leichtfertig seinen Arm, wehrte somit Rafael van der Vaarts Schuss im Strafraum ab - was Arsenal-Keeper Fabianski beim folgerichtigen Elfmeter des Niederländers nicht vergönnt blieb (67.). Das Team von der White Hart Lane gab sich noch immer nicht zufrieden. Als der Ausgleichsschütze abermals einen brandgefährlichen ruhenden Ball in den Strafraum schlug und dieser von Younes Kabouls Kopf aus ins Netz glitt, hatten die Spurs den FC Arsenal mit 3:2 besiegt und endgültig einen 17 Jahre währenden Bann gebrochen. „Es war ein großer Tag für den Klub“, meinte Rafael van der Vaart nach Abpfiff feierlich. Redknapp ergänzte: „Es war ein großartiges Comeback, eine phantastische Leistung.“ Eine, die den Rückstand von Tottenham (6.) zu Spitzenreiter Chelsea auf sechs Punkte schmelzen ließ.
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