Werders Defensiv-Märchen: Neue Viererkette ganz stark

Clemens Fritz war Teil der neu zusammengestellten Werder-Defensive, die gegen die Bayern zu überzeugen wusste
Profis
Sonntag, 12.09.2010 / 21:40 Uhr

Nach dem Ausfall von Per Mertesacker hatten alle auf dieses Duo geschaut. Ausgerechnet im Spiel beim FC Bayern musste Werder ein Innenverteidiger-Paar aufstellen, das so ganz selten zusammenspielt. Und das Ergebnis: Sebastian Prödl und Petri Pasanen lieferten eine überragende Partie. Vor allem der Österreicher glänzte. Bester Beweis: Mit 93 Prozent (!) gewonnenen Duellen war er der Chef in der Bremer Hintermannschaft und der beste Zweikämpfer auf dem Feld.

 

Sympathisch auch ihr Verhalten im Blitzlichtgewitter nach dem Spiel, als beide die Mannschaftsleistung hervorhoben. Sebastian Prödl: „Der Trainer hat das ganze Team super eingestellt. Wir hatten die richtige Marschroute. So konnte es uns hinten gelingen, die Bayern von unserem Tor wegzuhalten. Natürlich hatten sie auch ein paar Chancen, aber wenn man sich alles noch mal anschaut, muss man sagen, dass es sich meist um Zufallsprodukte oder Fernschüsse handelte.“

 

Auch Petri Pasanen nutzte seine starke Leistung nicht zur persönlichen Darstellung: „Es ging doch heute nicht darum, Pluspunkte für das persönliche Konto zu sammeln. Es ging darum, der Mannschaft weiterzuhelfen. Das ist uns gut gelungen. Ein Erfolgsrezept war dabei, dass unser Mittelfeld überragend nach hinten gearbeitet hat. Sie haben uns alle sehr geholfen.“ Auf die Frage, ob der Finne stolz auf seine Leistung sei, antwortete er: „Stolz bist du, wenn du mit dem Team etwas holst. Heute war es ein Punkt und das ist in München ganz gut.“

 

Bemerkenswert war die Leistung des Defensivverbunds, weil sich das Innenverteidiger-Paar auch noch mit einem Debütenten auf der linken Werder-Seite zurechtfinden musste. Mikael Silvestre lief erstmals für Werder auf. „Mit welcher Routine und Abgeklärtheit er ohne jede Spielpraxis diese Aufgabe übernommen hat, war schon beeindruckend“, sagte Prödl und nahm einigen Werderanern die Worte aus dem Mund. So hielt auch Geschäftsführer Klaus Allofs fest: „Ich weiß ja, dass man in Bremen denkt, man darf auf dieser Position gar keinen Fehler machen, aber ich habe einen starken Mikael Silvestre gesehen, der die Mannschaft weiterbringen wird.“

 

Der Genannte wusste selbst, dass noch nicht alles geklappt hatte, aber vielleicht war es gerade seine Routine, die ihn bewog, ganz zufrieden nach Bremen zu fliegen. „Sicherlich habe ich ein paar Bälle verloren, das wird sich aber noch verbessern. Insgesamt war es kein leichtes Spiel, das wir alle aber gut gemeistert haben“, analysierte Mikael Silvestre nach der Partie.

 

Gut gemeistert hat natürlich auch Torhüter Tim Wiese die schwere Aufgabe, der starken Bayern-Offensive Treffer zu verwehren. Für seine Paraden bekam er von Marko Arnautovic ein Extra-Lob: „Er hat heute einige 100-prozentige Chancen der Bayern zu Nichte gemacht. Das darf man nicht vergessen. Wir hatten Glück und Wiese.“

 

Fast hätte Werders Defensiv-Märchen sogar noch eine traumhafte Krönung erfahren, wenn Sebastian Prödl die größte Chance des Spiels gleich zu Beginn der Partie genutzt hätte. Eine Szene, die ihm noch einige Male am Samstagabend vor dem inneren Auge erscheinen wird. „Marko Marin hat diese herrliche Flanke geschlagen, ich steige hoch und dann ging alles sehr schnell. Ich sehe die Kugel am Pfosten, beim Torwart, dann an der Latte. Viel Zeit zum Ärgern hatte ich nicht, denn ich musste sofort wieder in die Defensivarbeit umschalten.“ Schließlich hatte Prödl dort noch etwas zu tun: Zweikämpfe gewinnen.

 

aus München berichtet Michael Rudolph

 

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