Was ändert sich für dich genau?
Gar nicht so viel, weil ich ja die deutsche Staatsbürgerschaft auch behalte. Ich kann jetzt für Polen Fußball spielen und komme in ein paar Länder mehr ohne Visum. Das ist ganz nützlich.
Du hattest zuletzt lange gezögert, aber dann doch dem Werben des polnischen Verbandes nachgegeben. Was gab den Ausschlag?
Natürlich hat die EURO 2012 und die Chance mit einer starken Mannschaft bei diesem Turnier in meinem Geburtsland dabei zu sein, eine Rolle gespielt. Dabei hat mich die Vehemenz, mit der der Verband um mich geworben hat sehr beeindruckt. Sie haben mir deutlich gemacht, dass sie mich unbedingt wollen und mir die Möglichkeiten aufgezeigt, die diese junge Mannschaft besitzt, wenn sie sich in den kommenden beiden Jahren gut entwickelt.
Wie hat dich denn die Mannschaft aufgenommen?
Ich bin ja nicht ganz fremd. Es gibt mit "Kuba" und Pisczek aus Dortmund und Matuschyk aus Köln einige Jungs aus der Bundesliga und die anderen habe ich ganz schnell kennen gelernt. Es sind super Typen, die alle an einem Strang ziehen.
Wie klappt es mit der Sprache?
Das kommt alles wieder. Ich spreche polnisch, aber bei der Geschwindigkeit, mit der die Jungs hier sprechen, muss ich mich doch sehr konzentrieren. Ich verstehe dann nicht alles und halte mich noch etwas zurück.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir sind gerade mit dem Bus aus Lodz angekommen und werden hier in Krakow heute Abend um 18.30 Uhr trainieren. Morgen spielen wir gegen Australien und am Mittwochmittag bin ich schon wieder zurück in Bremen. Dann steht schon wieder das Bayern-Spiel vor Tür. Es ist eine sehr spannende Woche.
Das Telefon-Interview führte Michael Rudolph