4:0, 3:1, 1:4, 2:3 und 4:2. Die ersten Bremer Pflichtspiele zeigen wieder: Langeweile hat bei Werder keine Chance. Alleine in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln, als alles schon entschieden war, machen die Grün-Weißen aus einem 3:1 noch ein 4:2.
4:0, 3:1, 1:4, 2:3 und 4:2. Die ersten Bremer Pflichtspiele zeigen wieder: Langeweile hat bei Werder keine Chance. Alleine in der Nachspielzeit gegen den 1. FC Köln, als alles schon entschieden war, machen die Grün-Weißen aus einem 3:1 noch ein 4:2.
Die Freude über den ersten Bundesliga-Dreier war groß. "Dieser Sieg war ganz wichtig. Wir stehen ja dafür, immer etwas Besonderes zu bieten, und das haben wir einmal mehr gezeigt", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf, den die beiden Gegentore aber wurmten. "Wir haben uns insgesamt das Leben unnötig schwer gemacht, hätten oft ruhiger spielen können, die Partie sicherer nach Hause bringen müssen. Diese Gegentor haben mich schon geärgert. Nach der 2:0-Führung sofort den Anschlusstreffer zu bekommen ist unnötig. Und auch wenn ich vor dem Gegentor in Nachspielzeit ein Foul gegen uns gesehen habe, darf dieses Tor nicht mehr fallen."
Ungetrübte Freude herrschte trotz der Gegentore bei Marko Marin, einem der auffälligsten Spieler neben Marko Arnautovic. "Man hat gesehen, dass wir viel besser ins Spiel gekommen sind als in den letzten beiden Partien", sagte der deutsche Nationalspieler, der mit seinen Aktionen wieder einmal nur durch ein Elfmeter-würdiges Foul zu stoppen war. "Das war die absolut richtige Entscheidung des Schiedsrichters. Ich gehe volles Tempo an meinem Gegenspieler vorbei und er hält mich oben fest und trifft mich unten."
Marins Dynamik war auch die passende Antwort auf den erneut lautstarken Schmährufe der Kölner Fans, die den jungen Bremer permanent auspfiffen. "Ich weiß gar nicht, warum sie das immer machen, aber es war ja schon in der letzten Saison so. Ich versuche die Sprechchöre zu überhören, das gelingt nicht immer, aber dann muss man halt die Antwort auf dem Platz geben. Und das habe ich heute getan." Aber auch Marin wollte vor allem die starke Mannschaftsleistung gewürdigt wissen. "Es gab heute viele starke Aktionen, die ganze Mannschaft hat sehr gut gearbeitet. Ich würde auch Hugo nennen, der nach Claudios Verletzung schnell ins Spiel musste und gleich seinen ersten Treffer erzielte."
Das Zusammenspiel lobte auch Klaus Allofs: "Jeder muss sehen, dass Erfolg nur gemeinsam zu Stande kommt. Die Torschützen stehen oft im Rampenlicht, aber haben sie auch die Super-Aktion von Clemens Fritz gesehen, die zum 4:1 geführt hat? Oder die Vorarbeit von Claudio Pizarro?"
Dass der Peruaner mit einem voraussichtlichen Muskelfaserriss ausscheiden musste, ist übrigens ein Grund, warum die Bremer trotz zweier Erfolgserlebnisse in dieser Woche die anstehende Bundesliga-Pause gerne mitnehmen. "Auch wenn wir viele Abstellungen für die Nationalmannschaftern haben, wird uns diese Pause gut tun. Claudio ist verletzt und auch andere haben ein paar Wehwehchen, die kuriert werden können. Man muss schon sagen, dass man einen sehr viel anstrengenderen Rhythmus anschlagen muss, wenn man diese Champions-League-Qualifikationsspiele bestreitet", sagte Klaus Allofs, der sich aber auch wieder auf den Start danach bei den Bayern freut. "Nach den ersten Pflichtspielwochen kann man festhalten: Die Saison ist gestartet, wir sind in allen Wettbewerben dabei, man kann sich auf alles freuen, was da noch kommt."
von Michael Rudolph und Paul Hüsing