Klaus Allofs bestätigt diese gemeinsame Absprache. „Eine Überraschung ist dieser Auftritt für mich nicht, denn Markus hat sich auch in der Vorbereitung schon gut gezeigt, nachdem er das ganz lange nicht umsetzen konnte. Er hatte in der letzten Saison ein schwarzes Jahr. Daraufhin hat er uns signalisiert, dass er uns verlasen will und kam deswegen nicht mehr so zum Zuge. Wir haben zugestimmt, wenn ein angemessenes Angebot kommt. Und wir können nicht unsere Personalplanungen von einer auf die andere Woche immer wieder ändern. Aber es ist auch klar, wenn er wie heute im Kader ist und eingesetzt wird, dann ist er ein Mitglied des Teams, das unser Vertrauen besitzt.“ Allofs weiter: „Wir werden ihn auch behalten, wenn kein Angebot kommt. Aber ich bin sicher, dass Markus heute wieder gezeigt hat, dass ihn sehr viele Teams sehr gut gebrauchen könnten.“
Sehr gut gebrauchen konnte Werder in Genua aber auch seinen zweiten Einwechselspieler, Marko Arnautovic, der sehr leistungsbereit, körperlich robust und kreativ das Spiel belebte. Klaus Allofs freut sich über die Fortschritte. „Es geht Schritt für Schritt. Seine Entwicklung wird noch lange nicht abgeschlossen sein. Er muss einen Lernprozess durchlaufen, der sicher auch über das Saisonende noch weiterlaufen muss. Heute war es für ihn mal wichtig, bei so einer Partie mittendrin zu sein. Bisher wurde er ja in Fulham und Hoffenheim eingewechselt und dann klingelte es gleich, aber leider im falschen Kasten. Heute hat er mit seinen Teamkollegen ein riesiges Erfolgserlebnis gehabt.“
Ein Erfolgserlebnis verspürte auch Champions-League-Debütant Sandro Wagner, der sein erstes Werder-Pflichtspiel von Anfang an bestreiten durfte. „Es war nicht leicht in der ersten Halbzeit, aber ich bin nicht unzufrieden. Es war viel Laufarbeit gefragt, ich habe versucht Druck zu machen. Ich habe mich schon vorher als vollwertiges Teammitglied gefühlt. Aber das war heute auch ein wichtiges Signal für mich, ich spüre Vertrauen und ziehe Motivation daraus, weiter im Training alles zu geben, um mich für die nächsten Einsätze zu empfehlen.“ An den Psychokrimi gegen Genua wird sich der U 21-Europameister des Vorjahres noch lange erinnern können. Ein Andenken prangt über seinem rechten Auge. Die Platzwunde, die seine Auswechslung nötig machte, musste mit zwei Stichen genäht werden.
aus Genua berichtet Michael Rudolph