Lange nach dem Abpfiff saßen Thomas Schaaf und Klaus Allofs noch auf der Trainerbank und ließen die Partie noch mal innerlich vorbeiziehen. Keiner hatte nach den souveränen Vorstellungen ...
Lange nach dem Abpfiff saßen Thomas Schaaf und Klaus Allofs noch auf der Trainerbank und ließen die Partie noch mal innerlich vorbeiziehen. Keiner hatte nach den souveränen Vorstellungen ...
Lange nach dem Abpfiff saßen Thomas Schaaf und Klaus Allofs auf der Trainerbank und ließen die Partie noch mal innerlich vorbeiziehen. Keiner hatte nach den souveränen Vorstellungen im DFB-Pokal und in der Champions-League-Qualifikation mit so einer Leistung gerechnet. Werder hatte in den 90 Minuten zuvor kollektiv versagt. "Wir haben heute ein verdammt schlechtes Spiel gemacht, so wie wir uns das nicht vorgestellt haben. Wir haben heute nur drei Minuten gut ausgesehen. Danach ging es
rapide bergab", schüttelte Schaaf anschließend den Kopf und listete auf: "Wir haben 1:0 geführt und nichts mehr von dem umgesetzt, was wir vorgegeben hatten. Alles, was uns am Mittwoch gegen Sampdoria Genua ausgezeichnet hat, war weg. Wir waren nicht präsent, nicht selbstbewusst, nicht bereit, weite Wege zu gehen."
Bei der Fülle an Fehlern hielt sich der Cheftrainer jedoch nicht lang mit der Analyse auf, sondern forderte den Blick nach vorn. "Wir wissen, dass wir im Fußball sehr schnell viel verändern können. So wie wir das heute im Negativen geschafft haben, ist das auch bis Dienstag im Positiven möglich und nötig. Jetzt müssen wir umschalten, die Fehler abstellen und erheblich konzentrierter zur Sache gehen."
Die Mängel im Spiel der Grün-Weißen blieben natürlich auch Geschäftsführer Klaus Allofs nicht verborgen. "Die Leistung ist nicht zu erklären. Wir hatten das Glück, früh in Führung zu gehen. Da muss man dann mehr daraus machen. Aber wir haben anschließend das Fußballspielen eingestellt und in der Defensive nicht so gearbeitet, wie man das tun muss. Wir waren nachlässig, und dann kommt so ein 1:4 zu Stande. Und bei solchen Verhältnissen, es war heute sehr warm, ist es schwer, zurück zu kommen. Respekt aber auch für die Hoffenheimer, und der Gegner hat heute sehr stark gespielt."
Allofs weigerte sich jedoch, den Saisonstart nach dem ersten Spieltag gleich schlecht zu reden. "Ich weiß nicht, ob das heute eine Standortbestimmung war. Gegen Genua waren wir gut, heute ging nichts. Es ist einfach zu früh zu sagen: Wir stehen jetzt da und da. Jetzt spielen wir am Dienstag gegen Genua und am Samstag gegen Köln, danach wissen wir schon etwas mehr." Die Personalpolitik wird die Auftaktniederlage auch nicht nachhaltig beeinflussen. "Wir treffen nicht von Spiel zu Spiel Personalentscheidungen. Man kann nicht sagen dass Mittwoch alles gut und heute alles schlecht war, so machen wir keine Personalpolitik", merkte Allofs an.
von Michael Rudolph und Paul Hüsing